Mieterinnen und Mieter wie auch Eigentümerinnen und Eigentümer sind sich einig: Die Zinswende zeigt Auswirkungen beim Wohnen. Bei 58 Prozent der Mieterschaft hat unter anderem der gestiegene Referenzzinssatz bereits zu einer höheren Miete geführt. Bei der Eigentümerschaft zeigen sich rund zwei Drittel (66%) betroffen, wobei viele bei der Verlängerung ihrer Hypothek höhere Hypothekarzinsen (28%) erwarten oder diese bereits bezahlen (33%).
Durch den gestiegenen finanziellen Druck wird auch die Investitionsbereitschaft beeinträchtigt. Die Preissensibilität hat zugenommen und die Entscheidung für eine Immobilie basiert zunehmend auf dem Preis. Andere Faktoren wie Helligkeit oder Ausbaustandard verlieren an Relevanz. 28 Prozent der befragten Eigentümerschaft geben an, aufgrund der Inflation weniger (23%) oder gar nichts (5%) in ihr Eigenheim zu investieren und 15 Prozent schieben geplante Investitionen auf.
Das Thema «Nachhaltigkeit» ist nur noch für 26 Prozent der Befragten sehr wichtig, während es vor einem Jahr noch 40 Prozent waren. Besonders bei den jüngeren Befragten ist das Interesse an nachhaltigem Wohnen zurückgegangen (13%, Vorjahr 26%).
Die Studie offenbart auch, dass die meisten Eigentümerinnen und Eigentümer ihren Hausrat (88%) und das Gebäude (79%) gegen Risiken wie Feuer, Elementarschäden und Einbruch versichern. Das Bewusstsein für weitere Risiken wie beispielsweise eines Erdbebens ist eher gering: Nur 14 Prozent der Befragten haben eine Erdbebenversicherung abgeschlossen.
«Bedenkt man, dass das Eigenheim mithin die wertvollste Anlage vieler Privatpersonen ist, erstaunt es, dass 86% der Befragten dieses Risiko nicht oder nicht ausreichend versichert haben. Sie verzichten auf sehr viel Sicherheit für verhältnismässig wenig Geld.»
Die Zinswende hat nicht nur die Kosten für bestehende Eigentümerinnen und Eigentümer erhöht, sondern auch die Kaufabsichten der Mietenden beeinflusst. Die Absicht, in naher Zukunft eine Immobilie zu kaufen, ist von 36 Prozent im Jahr 2020 auf 24 Prozent im aktuellen Jahr gefallen. Trotzdem sehen weiterhin 51 Prozent aller Befragten das Wohneigentum als die attraktivere Wohnform an, im Vergleich zu 28 Prozent, die das Mieten bevorzugen.
«Die weiter gestiegenen Immobilienpreise erschweren immer mehr die Wohnträume der Mieterschaft, während die Zinswende auch der Eigentümerschaft zusetzt und den Verkauf stärker in den Fokus rückt. Dennoch wird Wohneigentum auch nach dem Zinsanstieg weiterhin als die attraktivere Wohnform angesehen.»
Übrigens: Das freistehende Einfamilienhaus bleibt der fest verankerte Wohntraum Nummer eins. Mehr als die Hälfte aller Befragten (53%) bevorzugen diesen Immobilientyp. Die Wohnung in einem Mehrfamilienhaus (27%) nimmt den zweiten Platz ein und ist der beliebteste Immobilientyp der Befragten über 65 Jahre.