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Etwa 780.000 Personen mussten 2023 aufgrund einer Verletzung nach einem Unfall im Krankenhaus behandelt werden. Während 52% der Österreicher:innen am meisten Angst vor einem Autounfall haben, fürchten sich nur 18% vor einem Haushaltsunfall. Dabei ereignen sich Haushaltsunfälle gefolgt von Freizeit- und Sportunfällen am häufigsten.
Typische Verletzungen ergeben sich durch Stürze oder Schnittverletzungen bei der Haus- und Gartenarbeit. Steile Treppen, alte Sessel und ein nasser Boden bergen genügend Gefahren. Herumliegende Kabel sind die perfekte Stolperfalle. Sicherlich kennen Sie die Situation: Sie möchten nur schnell die Glühbirne austauschen, steigen auf eine Kiste oder einen instabilen Hocker und verlieren die Balance. Oder Sie putzen die Fenster, die Leiter steht schlecht und Sie fallen.
Vorsicht geboten ist vor allem im Herbst, wenn das Laub feucht und rutschig ist. Ganzjährige Rutschgefahr gibt es im Badezimmer. Hier bieten rutschfeste Beläge und Matten in der Dusche und Badewanne Schutz.
Auch beim Heimwerken passieren immer wieder Unfälle. Achtgeben sollte man besonders beim Zuschneiden und Sägen. Eine Schutzbrille, Handschuhe und das passende Schuhwerk sind essenziell. Hausschuhe, die kaum Halt geben oder nicht geschlossen sind, sind kaum die richtige Wahl für Heimwerken oder Hausarbeit. Sorgen Sie nachts und bei Dunkelheit für genügend Licht und räumen Sie den üblichen Weg frei von Schuhen und Taschen, damit Sie nicht darüber stolpern.
Seien Sie auch beim Kochen vorsichtig. Nicht selten passieren schwere Verbrennungen oder Verbrühungen durch kochendes Wasser, heißes Geschirr oder erhitztes Öl.
Um Unfälle zu verhindern, sollte man sich genügend Zeit für die Haus- und Gartenarbeit nehmen und nicht hektisch sein. Technische Geräte sollten regelmäßig überprüft und richtig gelagert werden – im Idealfall so, dass sie für Kinder nicht erreichbar sind.
Vielen Österreicher:innen fehlt das Bewusstsein, dass der Großteil der Unfälle und deren gesundheitlichen und finanziellen Folgen nicht von der gesetzlichen Unfallversicherung gedeckt sind. Diese kann nur dann herangezogen werden, wenn der Unfall im Zusammenhang mit der beruflichen Tätigkeit steht. Passiert der Unfall in der Freizeit hat man lediglich Anspruch auf die medizinische Erstversorgung. Falls Sie aufgrund des Unfalls Therapien und Pflegehilfen benötigen oder berufsunfähig sind, müssen Sie ohne private Unfallversicherung selbst für diese Kosten aufkommen.
Problematisch ist auch, dass wir die tatsächlich gefährlichen Dinge oft als harmlos einstufen. In allen Bereichen ist die Zahl der Unfälle rückläufig. Doch Haushaltsunfälle nehmen zu.
„Hinter jedem Unfall verbirgt sich ein menschliches Schicksal“, betont Christian Schimanofsky, Direktor des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV). Umso wichtiger ist es, eine private Unfallversicherung abzuschließen, die die Kosten der langfristigen Folgen einer Invalidität oder Berufsunfähigkeit übernimmt.
Eine private Unfallversicherung ist besonders wichtig für Selbstständige, Hausfrauen und -männer sowie Personen mit hohem Unfallrisiko. Auch für unselbstständige Arbeiter:innen und Angestellte ist eine Unfallversicherung eine sinnvolle Ergänzung zur gesetzlichen Absicherung. Selbstständige sollten darauf achten, dass ihre Versicherung ein sogenanntes "Taggeld" zahlt, um einen (vorübergehenden) Verdienstausfall zumindest abzuschwächen.