Viele von Ihnen kennen sie und haben ihr Schicksal mitverfolgt. Kira Grünberg war Österreichs Leichtathletin des Jahres 2014 und eine der ganz großen Hoffnungen für die Olympischen Spiele in Rio 2016. Die ehemalige österreichische Stabhochspringerin hält immer noch alle österreichischen Rekorde in ihrer Disziplin.
Am 30. Juli 2015 verletzte sich Kira bei einem Trainingssprung schwer, brach sich den 5. Halswirbel und ist seitdem querschnittsgelähmt. Ihr bewundernswerter Umgang mit dem Schicksal berührte die Öffentlichkeit auf der ganzen Welt. In ihren Vorträgen spricht sie darüber, wie sie es schaffte, ihr Schicksal zu akzeptieren, woraus sie Mut und Hoffnung schöpft und wie wichtig Ziele und ein starkes Team sind. Kira Grünberg führt uns vor Augen, wie wichtig individuelles Training und Therapien nach so einem schweren Unfall sind. Allen Ärzteprognosen zum Trotz hat sie so viel mehr erreicht, als ihr zu Beginn zugetraut wurde. Kiras Leben hat sich abrupt geändert, neben den Behandlungskosten mussten auch Umbauten im Haus durchgeführt und finanziert werden. Aber die Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung decken längst nicht alle Kosten. Durch eine Versicherung bei Helvetia konnten die ersten notwendigen Maßnahmen finanziell abgedeckt werden.
Wir freuen uns sehr, dass wir Kira Grünberg unterstützen und als Markenbotschafterin für Helvetia gewinnen konnten. Denn gemeinsam können wir ein Bewusstsein dafür schaffen, wie schnell ein Schicksalsschlag das eigene Leben ändern kann, und wie wichtig es ist, in diesem Fall durch eine private Unfallversicherung zumindest die finanziellen Sorgen außen vor lassen zu können. Kira Grünberg ist eine bewundernswerte, junge Frau, die pure Lebensfreude ausstrahlt – wir sind stolz, so einen starken Partner an unserer Seite zu haben und freuen uns über die Zusammenarbeit.
Lesen Sie mehr über Kira und ihr Leben nach dem Unfall in der neuen Interviewserie am Helvetia Blog.
Dazu muss ich etwas ausholen… Ich hatte einen Bänderriss im rechten Sprunggelenk, den ich mir beim Training vor der Weltmeisterschaft in Peking zugezogen habe. Eine Woche vor dem Unfall habe ich dann aber die Freigabe vom Arzt bekommen. Dann, beim Training am 30. Juli 2015, ist der Unfall passiert. Zuerst startete ich mit dem Einlaufen, machte Dehnübungen, Vorbereitungsübungen… Der Anlauf war gut und auch der Absprung hat super geklappt (Sprung über Schnur statt Latte auf ca. 4 m Höhe), aber als ich schon im Sprung war, ist mir aufgefallen, dass etwas nicht stimmt. Ich schaute dann nach unten und habe gesehen, dass die Matte nicht unter mir ist. Ich landete mit dem flachen Rücken im Einstichkasten. Dabei habe ich mir den 5. Halswirbel zertrümmert und das Rückenmark sehr stark abgequetscht.
Meine Eltern sind gleich hergekommen. Ich habe aber sofort gemerkt, dass etwas anders ist mit meinem Körper. Eine Faust zu machen habe ich nicht ganz geschafft, deshalb haben wir alle gewusst: etwas Schlimmes ist passiert.
Zuerst haben meine Eltern sichergestellt, dass ich mich nicht viel bewege und dann gleich einen Krankenwagen gerufen. Ich wurde hinausgetragen und auf eine Liege gelegt. Im Krankenhaus kam ich dann in einen Schockraum und wurde durch diverse Ärzte untersucht. Bei der Operation selbst wurde ich von vorne operiert. Der 5. Halswirbel war in Einzelstücke zertrümmert, er wurde während der OP ersetzt. Die OP ist gut verlaufen. 7 Tage musste ich danach auf der Intensivstation liegen. Das Interessante ist, dass der Knochenbruch nicht so schlimm war, sondern eher die Quetschung vom Rückenmark. Wegen dieser Quetschung bin ich auch komplett Querschnittsgelähmt. Die Ärzte haben mir gesagt, dass ich mir nicht zu viele Hoffnungen machen soll, weil keine Besserung in Aussicht ist. Mir wurde sogar gesagt, dass ich wahrscheinlich bettlägerig sein werde… Doch 10 Tage nach Unfall konnte ich meine Arme schon leicht bewegen. Da kamen meine Motivation und der Antrieb zurück. Meine Familie war ein starker Support, denn auch sie hat immer positiv in die Zukunft geschaut.
Ja, das stimmt. Die Ärzte haben mir nicht gerade positive Aussichten für die Zukunft zugesagt. Schon bald habe ich einen Aktiv-Rollstuhl verwendet, ab September/Oktober konnte ich dann sogar schon selbst Rollstuhlfahren. Ein sportlicher Rollstuhl, in dem ich selbstständig fahren konnte - das war richtig "befreiend", da man so ein Stück Unabhängigkeit zurückbekommt.
Die Psychologen, mit denen ich gesprochen habe, haben gesagt, dass man am Anfang Selbstmitleid hat und traurig ist… Es heißt die Trauer kann 3-4 Wochen, oder mehrere Jahre dauern und da ich nicht traurig oder böse war, dachten alle, dass ich alles verdränge und deshalb danach in ein Loch fallen werde. Doch ich bin nie in ein schwarzes Loch gefallen; ich wollte wieder aktiv sein und so viele Dinge wie möglich selbst machen. Ich habe nur gesagt: "wir gehen es wieder an und verschwenden keine Zeit." Positiv nach vorne schauen ist wichtig. Sportpsychologen, Physiotherapeuten und Management haben mich kräftig unterstützt. Ich dachte mir nur immer, dass mir eigentlich gar nichts Schlimmes passieren kann, weil es eine perfekte Betreuung für mich gibt."
Ja. Mein Traum war es immer, nach einem Antritt einmal die österreichische Nationalhymne hören zu dürfen. Jetzt ist mein größtes Ziel wieder selbst Auto zu fahren. Am schwierigsten ist dabei ins Auto rein und wieder raus zu kommen und zu fahren. Man setzt sich Ziele die so weit weg sind… Zum Beispiel ist ein neues Ziel von meinem Physiotherapeuten, dass ich wieder Klimmzüge machen kann. Man arbeitet an diesen Zielen, auch wenn es schwierig ist und es ist schön zu wissen, dass es möglich ist. Das ist ein lässiges Gefühl.
Mehr über Kira Grünberg und ihr Leben nach dem Unfall lesen Sie bald hier auf dem Helvetia Blog. Sie wollen das nicht verpassen? Abonnieren Sie den Helvetia Blog Newsletter, um immer auf dem Laufenden zu bleiben.