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  • Top-Sharing – so geht Führen im Doppelpack

    28.09.2022 | Michèle Schaub
    Bei Helvetia kann jede Stelle im Job-Sharing besetzt werden. Dass das Modell auch in der Führungsebene funktioniert, zeigen Julia Stutz und Sandra Oberholzer. Sie teilen sich seit Mai 2022 die Leitung des Ressorts Fahrzeug-/Privathaftpflicht Schaden im Top-Sharing. Wie sie die geteilte Führungsrolle bis jetzt erlebt haben und was sie anderen raten, die auch im Top-Sharing arbeiten möchten, erzählen sie im Beitrag.
Sarah Vogt und Olivera Filipovic

Top-Sharing – so geht Führen im Doppelpack

28.09.2022 | Michèle Schaub
Sarah Vogt und Olivera Filipovic
Bei Helvetia kann jede Stelle im Job-Sharing besetzt werden. Dass das Modell auch in der Führungsebene funktioniert, zeigen Julia Stutz und Sandra Oberholzer. Sie teilen sich seit Mai 2022 die Leitung des Ressorts Fahrzeug-/Privathaftpflicht Schaden im Top-Sharing. Wie sie die geteilte Führungsrolle bis jetzt erlebt haben und was sie anderen raten, die auch im Top-Sharing arbeiten möchten, erzählen sie im Beitrag.
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Liebe Julia und liebe Sandra, ihr arbeitet gemeinsam im Top-Sharing und teilt euch seit Mai 2022 eine Führungsposition. Wie kam euer Top-Sharing-Duo zustande?

Julia: «Sandra und ich haben beide bereits die Ausbildung bei Helvetia absolviert. Nach dem Young Insurance Professional Programm bildete ich mich zur Schadenspezialistin weiter und übernahm 2016 eine Teamleitung. Seit Mai 2022 teilen Sandra und ich die Leitung des Ressorts Fahrzeug-/Privathaftpflicht Schaden.»

Sandra: «Bei mir war es ähnlich. Nach meiner zweiten Babypause suchte ich nach einer Lösung, um Job und Familie zu vereinbaren. Julia und ich wussten, dass eine geteilte Führungsrolle gut passen könnte und eine grossartige Chance für uns zwei wäre. Wir haben dann die Initiative ergriffen und den Vorschlag unseren Vorgesetzten präsentiert. Umso mehr freut es uns, dass es geklappt hat.»

Wie habt ihr die Aufgaben und Führungsverantwortung aufgeteilt?

Julia: «Wir sind beide in einem Teilzeitpensum von 60 Prozent angestellt. Sandra ist jeweils von Montag bis Mittwoch und ich von Mittwoch bis Freitag am Arbeiten. So haben wir einen gemeinsamen Tag im Büro, den wir für wichtige Besprechungen nutzen und uns auf den neusten Stand bringen. Uns ist es wichtig, dass unsere Mitarbeitenden zu jeder Zeit eine Ansprechperson haben.»

Sandra: «Wir haben die Teams und gewisse Aufgabenbereiche zwar aufgeteilt, informieren uns aber laufend über den neusten Stand. So gibt es auch keine strikte Trennung der einzelnen Themen.»

Durch diese Aufteilung habt ihr es geschafft, Familie und Karriere zu vereinbaren. Was seht ihr sonst noch für Vorteile in diesem Modell?

Julia: «Das Top-Sharing gibt uns die Chance, eine herausfordernde Position auch in einem Teilzeitpensum anzunehmen. Durch die gemeinsame Verantwortung und Entscheidungsfindung bringen wir zudem doppeltes Wissen und doppelte Kompetenz mit.»

Sandra: «Auch ich sehe viele Vorteile in diesem Arbeitsmodell – man hat zum Beispiel immer jemanden, mit dem man sich austauschen kann. Wenn eine von uns etwas weiterentwickeln muss, ist da eine Person, die über dasselbe Bescheid weiss und mitdenkt. Ausserdem macht es unglaublich Freude, an einem Strang zu ziehen und auf ein gemeinsames Ziel hin zu arbeiten. Natürlich muss auch viel kommuniziert und koordiniert werden.»

Sind dies auch die Herausforderungen?

Julia: «Ja, das ist sicherlich so. Eine gute Kommunikation untereinander ist unabdingbar und nimmt eine gewisse Zeit in Anspruch. Deshalb sollte sie gut strukturiert sein.»

Sandra: «Wir müssen aber sagen, dass wir heute viele Tools zur Verfügung haben, die uns bei der Organisation unterstützen. Wichtig ist, dass wir als Tandem zu jeder Zeit einheitlich auftreten. Auch wir sind noch in einem ständigen Lernprozess, Julia und ich sind ja erst vor Kurzem damit gestartet.»

Spannend – dann drehen wir die Uhr doch mal ein Jahr vor: Was wünscht ihr euch?

Julia: «Wir wünschen uns, dass wir unsere Ziele erreichen und dass es weiterhin so gut funktioniert wie bisher. Sandra und ich sind absolut überzeugt von diesem Arbeitsmodell. Ich denke, deshalb ist uns der Start auch so gut gelungen. Wir sind ein tolles Team.»

Wie sollte der ideale Top-Sharing- Partner denn aussehen?

Sandra: «Damit Top-Sharing funktioniert, ist vor allem eines wichtig: gute Kommunikation. Offenheit für unterschiedliche Vorgehensweisen, Vertrauen, Transparenz und gute Organisation sind wichtige Grundlagen dafür. Julia und ich arbeiten bereits seit vielen Jahren zusammen. Wir sind ein eingespieltes Team und wissen genau, wie die andere tickt.»

Julia: «Da stimme ich Sandra zu. Ich würde sogar sagen, dass wir bei wichtigen Entscheidungen, auch unabhängig voneinander, die gleiche Option wählen würden. Natürlich ist auch eine gewisse Toleranz nötig. Und sollten wir mal nicht einer Meinung sein, dann finden wir immer eine Lösung.»

Was würdet ihr Job-Sharing- Interessenten mit auf den Weg geben?

Sandra: «Wer Job- oder Top-Sharing in Betracht zieht, sollte unbedingt die Initiative ergreifen. Im besten Fall kennt man die andere Person und ihre Arbeitsweise bereits. Auch eine gewisse Flexibilität, die Fähigkeit zur Selbstreflexion und gemeinsame Werte sind zentral. Schliesslich müssen die zwei Persönlichkeiten harmonieren.»

Julia: «Das Modell zeigt uns: Familie und eine erfolgreiche Karriere schliessen sich nicht aus! Also stets die Augen offenhalten und den Austausch mit möglichen Personen suchen. Dann gilt: Einfach probieren und sich gemeinsam bewerben.»

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