đ Lesedauer: 4 Minuten
Die Einbruchsaison beginnt, denn durch die verfrĂŒhte DĂ€mmerung in den Monaten Oktober bis MĂ€rz schlagen TĂ€ter zwischen 16 und 21 Uhr besonders hĂ€ufig zu. Aufgrund der frĂŒhen Dunkelheit wird in HĂ€usern und Wohnungen oftmals bereits ab 16 Uhr das Licht angeschaltet. Einbrecher erkennen daran, ob jemand zu Hause ist oder nicht. AuĂerdem werden Diebe in der Finsternis schlechter von Nachbarn oder Passanten entdeckt. Doch jeder kann etwas dagegen tun, um die Einbruchsgefahr zu minimieren.
In Ăsterreich stiegen laut aktueller Statistik des Bundeskriminalamtes im Jahr 2023 die Anzeigen aufgrund von EinbruchsdiebstĂ€hlen auf insgesamt 58.897. Das entspricht einem Plus von 19,7 Prozent gegenĂŒber 2022. Das sind ĂŒber 161 gemeldete EinbruchsdiebstĂ€hle pro Tag nach rund 130 im Jahr zuvor. Im Jahr 2023 wurden in Ăsterreich rund 7.650 EinbrĂŒche in Wohnungen und HĂ€user bei der Polizei zur Anzeige gebracht.
Beliebte Einbruchsobjekte
Die betroffenen Wohnungen und WohnhĂ€user sind meist gut an Hauptverkehrsverbindungen angebunden und ermöglichen den TĂ€tern eine rasche Flucht. Siedlungsgebiete mit schwer einsehbaren GrundstĂŒcken und ebenerdig gelegene Wohnungen stehen besonders im Fokus. Die TĂ€ter versuchen zumeist durch das AufzwĂ€ngen von TerrassentĂŒren und gartenseitig gelegenen Fenstern, TĂŒren oder KellerzugĂ€ngen in das Wohnobjekt einzudringen.
Die Investition in zuverlĂ€ssige Sicherheitstechnik ist daher eine der wichtigsten MaĂnahmen fĂŒr den prĂ€ventiven Einbruchsschutz. Denn im Jahr 2023 blieben knapp die HĂ€lfte (3.747 von 7.650 FĂ€llen) der angezeigten EinbruchsdiebstĂ€hle in Wohnungen und EinfamilienhĂ€user nicht zuletzt aufgrund solcher SicherungsmaĂnahmen erfolglos.
Fenster und TerrassentĂŒren als Gefahrenquelle
Die HĂ€lfte der Einbrecher gelangt ĂŒber ein Fenster in das Objekt, 27 Prozent ĂŒber die Terrassen- bzw. BalkontĂŒr und 10 Prozent ĂŒber ein Kellerfenster oder einen Kellerschacht. Nur 37 Prozent verschaffen sich ĂŒber die EingangstĂŒre Zutritt zum Ein- oder Mehrfamilienhaus. Dies hat mehrere GrĂŒnde: HaustĂŒren sind meist so positioniert, dass sie von Nachbarn und VorĂŒbergehenden gut eingesehen werden können. Terrassen hingegen sind so ausgerichtet, dass die von der StraĂe aus nicht zu erkennen sind. Zudem bieten Sichtschutzanlagen, Hecken, BĂ€ume und StrĂ€ucher gute Versteckmöglichkeiten, so dass Einbrechern viel Zeit fĂŒr ihr unerkanntes Handeln bleibt. Wer sich vor Einbrechern schĂŒtzen möchte, sollte daher keine allzu dichte Umpflanzung der Terrasse vornehmen.
Weitere beliebte Ziele von Einbrechern sind Fenster und FenstertĂŒren im unteren Geschoss. Sie werden nur selten eingeschlagen, weil das klirrende Glas Aufmerksamkeit erregen könnte. Vielmehr wird versucht, mit Hilfe von Hebelwerkzeugen die Rahmen vollstĂ€ndig zu öffnen. Besonders einfach gelingt dies bei gekippten Fenstern. SchlieĂen Sie daher auch bei kurzer Abwesenheit immer die Fenster.
Zudem sollten alle Steighilfen, wie beispielsweise MĂŒlltonnen, Gartenmöbel oder gar Leitern, die das Eindringen in höhere Stockwerke erleichtern, in einer Garage oder einem Gartenhaus eingeschlossen sein.
Was kann ich selbst tun?
Eigenschutz und gute Nachbarschaft sind eine gute Kombination. Halten Sie die Augen offen und achten Sie auf unbekannte Personen, denn Einbrecher spĂ€hen hĂ€ufig bereits tagsĂŒber aus, wo sie am Abend einsteigen wollen. Sie beobachten die Gepflogenheiten der Hausbesitzer und kundschaften aus, wo sich der Einbruch lohnt. Bitten Sie eine Vertrauensperson, bei Ihrer Abwesenheit nach dem Rechten zu sehen und den Postkasten zu entleeren.
Wer keine Gardinen oder anderweitige Fensterverkleidungen besitzt und seine Wertsachen offen in der Wohnung liegen lĂ€sst, motiviert Langfinger geradezu, sich zu bedienen. Bei lĂ€ngerer Abwesenheit lohnt es sich, alle Wertsachen ganz aus dem Haus zu nehmen und an einem sicheren Ort zu verwahren wie beispielsweise in einem BankschlieĂfach.
Achten Sie auf QualitĂ€t bei der Wahl von Fenstern, TĂŒren und Schlössern und verschlieĂen Sie alle Fenster sorgfĂ€ltig. Knapp 44 Prozent aller misslungenen Einbruchsversuche scheitern an mechanischen Sicherungseinrichtungen. Denn je lĂ€nger ein TĂ€ter braucht um einzudringen, desto schneller gibt er auf. Nach Angaben der Polizei geben Diebe meist nach drei Minuten auf, wenn sich in dieser Zeit Fenster und TĂŒren nicht öffnen lassen.
Seien Sie vorsichtig, UrlaubsplĂ€ne oder Meldungen ĂŒber eine Abwesenheit in sozialen Medien zu posten. Solche Informationen können potenzielle Einbrecher anlocken, die dadurch erfahren, wann das Zuhause unbewohnt ist. Um Haus und Heim besser zu schĂŒtzen, ist es ratsam, solche Details erst nach der RĂŒckkehr zu teilen - so bleiben Sie und Ihr Eigentum sicher!
Tipps zum Schutz vor Einbrechern
Auf frischer Tat ertappt â so Verhalten Sie sich, wenn der Einbrecher noch im Haus ist