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Die Einbruchsaison beginnt, denn durch die verfrühte Dämmerung in den Monaten Oktober bis März schlagen Täter zwischen 16 und 21 Uhr besonders häufig zu. Aufgrund der frühen Dunkelheit wird in Häusern und Wohnungen oftmals bereits ab 16 Uhr das Licht angeschaltet. Einbrecher erkennen daran, ob jemand zu Hause ist oder nicht. Außerdem werden Diebe in der Finsternis schlechter von Nachbarn oder Passanten entdeckt. Doch jeder kann etwas dagegen tun, um die Einbruchsgefahr zu minimieren.
In Österreich stiegen laut aktueller Statistik des Bundeskriminalamtes im Jahr 2023 die Anzeigen aufgrund von Einbruchsdiebstählen auf insgesamt 58.897. Das entspricht einem Plus von 19,7 Prozent gegenüber 2022. Das sind über 161 gemeldete Einbruchsdiebstähle pro Tag nach rund 130 im Jahr zuvor. Im Jahr 2023 wurden in Österreich rund 7.650 Einbrüche in Wohnungen und Häuser bei der Polizei zur Anzeige gebracht.
Beliebte Einbruchsobjekte
Die betroffenen Wohnungen und Wohnhäuser sind meist gut an Hauptverkehrsverbindungen angebunden und ermöglichen den Tätern eine rasche Flucht. Siedlungsgebiete mit schwer einsehbaren Grundstücken und ebenerdig gelegene Wohnungen stehen besonders im Fokus. Die Täter versuchen zumeist durch das Aufzwängen von Terrassentüren und gartenseitig gelegenen Fenstern, Türen oder Kellerzugängen in das Wohnobjekt einzudringen.
Die Investition in zuverlässige Sicherheitstechnik ist daher eine der wichtigsten Maßnahmen für den präventiven Einbruchsschutz. Denn im Jahr 2023 blieben knapp die Hälfte (3.747 von 7.650 Fällen) der angezeigten Einbruchsdiebstähle in Wohnungen und Einfamilienhäuser nicht zuletzt aufgrund solcher Sicherungsmaßnahmen erfolglos.
Fenster und Terrassentüren als Gefahrenquelle
Die Hälfte der Einbrecher gelangt über ein Fenster in das Objekt, 27 Prozent über die Terrassen- bzw. Balkontür und 10 Prozent über ein Kellerfenster oder einen Kellerschacht. Nur 37 Prozent verschaffen sich über die Eingangstüre Zutritt zum Ein- oder Mehrfamilienhaus. Dies hat mehrere Gründe: Haustüren sind meist so positioniert, dass sie von Nachbarn und Vorübergehenden gut eingesehen werden können. Terrassen hingegen sind so ausgerichtet, dass die von der Straße aus nicht zu erkennen sind. Zudem bieten Sichtschutzanlagen, Hecken, Bäume und Sträucher gute Versteckmöglichkeiten, so dass Einbrechern viel Zeit für ihr unerkanntes Handeln bleibt. Wer sich vor Einbrechern schützen möchte, sollte daher keine allzu dichte Umpflanzung der Terrasse vornehmen.
Weitere beliebte Ziele von Einbrechern sind Fenster und Fenstertüren im unteren Geschoss. Sie werden nur selten eingeschlagen, weil das klirrende Glas Aufmerksamkeit erregen könnte. Vielmehr wird versucht, mit Hilfe von Hebelwerkzeugen die Rahmen vollständig zu öffnen. Besonders einfach gelingt dies bei gekippten Fenstern. Schließen Sie daher auch bei kurzer Abwesenheit immer die Fenster.
Zudem sollten alle Steighilfen, wie beispielsweise Mülltonnen, Gartenmöbel oder gar Leitern, die das Eindringen in höhere Stockwerke erleichtern, in einer Garage oder einem Gartenhaus eingeschlossen sein.
Was kann ich selbst tun?
Eigenschutz und gute Nachbarschaft sind eine gute Kombination. Halten Sie die Augen offen und achten Sie auf unbekannte Personen, denn Einbrecher spähen häufig bereits tagsüber aus, wo sie am Abend einsteigen wollen. Sie beobachten die Gepflogenheiten der Hausbesitzer und kundschaften aus, wo sich der Einbruch lohnt. Bitten Sie eine Vertrauensperson, bei Ihrer Abwesenheit nach dem Rechten zu sehen und den Postkasten zu entleeren.
Wer keine Gardinen oder anderweitige Fensterverkleidungen besitzt und seine Wertsachen offen in der Wohnung liegen lässt, motiviert Langfinger geradezu, sich zu bedienen. Bei längerer Abwesenheit lohnt es sich, alle Wertsachen ganz aus dem Haus zu nehmen und an einem sicheren Ort zu verwahren wie beispielsweise in einem Bankschließfach.
Achten Sie auf Qualität bei der Wahl von Fenstern, Türen und Schlössern und verschließen Sie alle Fenster sorgfältig. Knapp 44 Prozent aller misslungenen Einbruchsversuche scheitern an mechanischen Sicherungseinrichtungen. Denn je länger ein Täter braucht um einzudringen, desto schneller gibt er auf. Nach Angaben der Polizei geben Diebe meist nach drei Minuten auf, wenn sich in dieser Zeit Fenster und Türen nicht öffnen lassen.
Seien Sie vorsichtig, Urlaubspläne oder Meldungen über eine Abwesenheit in sozialen Medien zu posten. Solche Informationen können potenzielle Einbrecher anlocken, die dadurch erfahren, wann das Zuhause unbewohnt ist. Um Haus und Heim besser zu schützen, ist es ratsam, solche Details erst nach der Rückkehr zu teilen - so bleiben Sie und Ihr Eigentum sicher!
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