Viele unserer Leser kennen Mag. Matthias Dourakas bereits von unseren zahlreichen gemeinsamen VetTalk-Videos auf dem Helvetia Blog und unseren Social Media Kanälen. Wir möchten jetzt auch mal den Mann hinter den informativen Videos vorstellen und haben ihn zu einem Interview geladen.
Die Tierarztpraxis Dourakas besteht schon seit über 50 Jahren, genauer gesagt seit dem Jahr 1970. Gegründet wurde sie von meinem Großvater, Dr. Evangelos Dourakas. Während sie anfangs als reine Nutztierpraxis geführt wurde, erweiterte mein Vater, Mag. Stamatios Dourakas, die Praxis nach seiner Übernahme 1990 um den Kleintierbereich. 2016 bin ich dann eingestiegen und führe nun die Praxis gemeinsam mit meinem Vater in 3. Generation.
Wir sind ein kleines, aber feines Team, das sich stetig erweitert. Aktuell arbeiten noch 2 Tierärztinnen und 3 Tierarzthelferinnen im Team. Daneben arbeiten an der Rezeption meine Mutter Ulrike und meine Partnerin Hannah.
Schon im Kindergarten wollte ich Tierarzt werden. Ich konnte meine gesamte Kindheit miterleben, was es heißt, Tierarzt zu sein. Daher kenne ich neben all den positiven Dingen auch die Schattenseiten. Dennoch habe ich nie über einen anderen Beruf nachgedacht.
Bei uns hatten Tiere und ihr Wohl schon immer einen hohen Stellenwert. Meine Mutter ist auf einem Bauernhof aufgewachsen und seit ich mich erinnern kann, hatten wir selbst Hunde und Katzen. Wir lieben Tiere und ich könnte mir ein Leben ohne sie nicht vorstellen. Da wir ein Familienbetrieb sind, legen wir großen Wert auf eine familiäre Atmosphäre. Bei uns haben Besitzer und Tier einen Namen und werden nicht wie eine Nummer behandelt.
Grundsätzlich sind sich unsere Philosophien ziemlich ähnlich. Wir versuchen mittels Untersuchung und diagnostischer Hilfsmittel (Blutbild, Röntgen, Ultraschall, CT) eine Diagnose zu stellen. Dadurch kann man gezielt eine Therapie (medikamentös, chirurgisch) einleiten und das Tier damit bestmöglich behandeln. Die Alternativmedizin (Homöopathie, TCM) sehen wir hier nicht als Alternative, sondern als Ergänzung zur Schulmedizin. Unser Ziel - das Finden einer Diagnose - vereint uns, nur ist der Weg dorthin manchmal unterschiedlich.
Alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben selbst Haustiere. Eine unserer Tierärztinnen hat ihren Hund auch bei der Arbeit dabei und unser eigener Hund "Zeus" leistet uns bei Büroarbeiten auch gerne Gesellschaft.
Sowohl unser Personal, als auch die Besitzer, tragen FFP2 Masken. Am Eingang muss man sich die Hände desinfizieren und im Wartebereich den Mindestabstand einhalten. Durch gezielte Terminvereinbarungen können wir die Anzahl an Personen im Wartebereich sehr gering halten. Durch diese Maßnahmen fühlen sich die Besitzer unserer vierbeinigen Patienten sicherer.
Wir merken allerdings, dass die Kommunikation aufgrund der Masken und dem einzuhaltenden Mindestabstand deutlich schwieriger ist. Viele Tiere reagieren während der Untersuchung auch etwas verhalten auf die Masken.
Der große Schwerpunkt liegt bei uns in der Diagnostik. Wir wollen die Ursache des Leidens herausfinden, damit wir gezielt helfen können. Hier haben wir oftmals komplexe Fragestellungen, wo Teamwork gefragt ist – daher ist es gut, ein eingespieltes Team zu haben. Unterstützung erhalten wir ebenso von Konsiliartierärzten.
Ein großes Augenmerk liegt bei uns auch auf der Prophylaxe. Durch regelmäßige Blutuntersuchungen sowie Untersuchungen des Bauches und des Herzens mittels Ultraschall können wir Krankheiten bereits im Frühstadium erkennen. So kann man die Lebenserwartung des Tieres deutlich erhöhen.
Auch die regelmäßige Zahnhygiene ist ein wichtiges Thema. Durch ein sicheres Anästhesiemanagement können wir auch sehr alten Tieren die Lebensqualität durch eine Zahnsanierung erhöhen.
Die Tiermedizin hat sich speziell im Kleintierbereich extrem weiterentwickelt. So sind eine Computertomograph (CT) – Untersuchung oder Chemotherapie keine Seltenheit mehr. Ebenso finden endoskopische Eingriffe in der Bauchhöhle immer häufiger statt. Die medizinische Ausstattung ist aber sehr teuer, was viele Eingriffe kostspielig macht. Das kann sich nicht jeder leisten. Daher kann hier eine Versicherung die bestmögliche Behandlung für unsere Haustiere gewährleisten.
Danke, lieber Matthias, für das interessante Interview!
Wir haben bereits einige interessante Videos mit Tierarzt Matthias Dourakas gemacht und werden diese Reihe bald fortsetzen!
Bis dahin finden sich etwas weiter unten einige der bisherigen Videos, mit Tipps zum Thema Zecken, Vermeidung von Vergiftungen oder Urlaub mit dem Hund.
≫Behandle jedes Tier so, als wäre es dein Eigenes.≪