Als im November 2014 eine eisige Kältewelle den Osten Österreichs erfasste, hatte das schwerwiegende Folgen für die Wälder der Österreichischen Bundesforste (ÖBf). Aufgrund langanhaltender tiefer Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit bildete sich innerhalb weniger Tage tonnenschwerer Eisanhang an den Bäumen. Äste, Wipfel und gar ganze Bäume konnten dem nicht standhalten und brachen ab. Die Folge waren ungewöhnlich große Kahlflächen, an deren Wiederbewaldung noch heute gearbeitet wird. Mit 10.000 Jungbäumen unterstützt Helvetia Österreich dieser Tage die umfassenden Aufforstungsarbeiten an den Hängen der Ostalpen. Gepflanzt werden großteils die auch von Natur aus vorkommenden Lärchen, aber auch seltene Baumarten wie Elsbeere, Holzapfel oder Wildbirne. Der Wald dient in der Region unter anderem als Schutz vor Bodenerosion und ist ein wertvoller Wasserspeicher – besonders bei Starkregenereignissen.
Österreichs Wälder sind durch ihre Schutzfunktion eine grüne Vorsorge – sie schützen Mensch und Infrastruktur nachhaltig vor Naturgefahren wie Steinschlägen, Muren und Lawinen. Der Wald bietet jedoch nicht nur Schutz und Prävention, sondern auch Ruhe und Erholung, insbesondere in stadtnahen Gebieten wie den Wiener Alpen. „Wetterextreme in Folge des Klimawandels können große Schäden verursachen und setzen Österreichs Wälder zunehmend unter Druck. Wo sich der Wald nicht ausreichend von selbst regeneriert, helfen wir mit standortgerechter Aufforstung nach“, weiß
ÖBf-Vorstand Rudolf Freidhager. Elementarschäden durch Wetterextreme, Temperaturanstiege und Naturkatastrophen sind auch in der Versicherungsbranche vermehrt zu spüren. „Die Kernkompetenzen in Risikomanagement und Schadenprävention haben wir mit der Forstwirtschaft gemeinsam“, so Thomas Neusiedler, Vorstand für Schaden-Unfall bei Helvetia Österreich.
Aufgeforstet wird im ÖBf-Forstrevier Pernitz (ÖBf-Forstbetrieb Wienerwald) vor allem mit jungen Lärchenbäumen, die aufgrund ihres weitverzweigten und tiefreichenden Herzwurzelsystems gut mit Trockenheit zurechtkommen und als sturmresistenter gelten. Gleichzeitig fördern die ÖBf-Mitarbeiter gezielt den natürlichen Baumnachwuchs der Buche auf den vom Eisanhang betroffenen Flächen. Selten gewordene Baumarten wie die Elsbeere, der Holzapfel oder die Wildbirne ergänzen den Baumarten-Mix. „Wir pflanzen ausschließlich Baumarten, die auch von Natur aus bereits in der
Region vorkommen“, erklärt Freidhager. „Denn ein artenreicher Wald, der an die klimatischen Bedingungen vor Ort angepasst ist, kann den Auswirkungen des Klimawandels am besten standhalten.“ Ihre volle Schutzwirkung werden die jungen Bäume in 20 bis 30 Jahren zur Gänze entfalten.