Im Rahmen unserer gruppenweiten Nachhaltigkeitsstrategie wollen wir einen Beitrag leisten, um den Klimawandel zu bekämpfen. Generell wollen wir potenzielle negative Nachhaltigkeitsauswirkungen vermeiden, reduzieren oder zumindest minimieren. Wir wollen unser Geschäft nachhaltiger aufstellen und auch die Chancen einer noch nachhaltigeren Unternehmensentwicklung stärker nutzen und darüber transparent berichten.
Um diesen Zielen gerecht zu werden, müssen wir uns mit verschiedenen Aspekten auseinandersetzen: Klimawandel und Umwelt, Nachhaltigkeitsrisiken, den sich wandelnden Bedürfnissen unserer Kundinnen und Kunden sowie dem Wohlbefinden und den Bedürfnissen unserer Mitarbeitenden.
Die Nachhaltigkeitsstrategie 20.25 wurde von der Konzernleitung und dem Verwaltungsrat im Jahr 2020 entwickelt und dauert bis 2025 an. Bei der Definierung wurde besonderes Augenmerk auf die konkrete Umsetzung gelegt. Ziel war es, einen kompakten Umsetzungsrahmen für die Nachhaltigkeitsstrategie zu definieren und klare Schwerpunkte zu setzen, unter gleichzeitiger Berücksichtigung der in der Strategie definierten Grundsätze und Ambitionen.
In unserem Kerngeschäft berücksichtigen wir Nachhaltigkeits-Chancen und -Risiken systematisch. Im Versicherungsgeschäft bedeutet dies die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in Produktentwicklung, Underwriting und Schadenabwicklung. Helvetia beabsichtigt, ihr Angebot an nachhaltigen Versicherungslösungen weiter auszubauen. Zugleich streben wir an, mögliche indirekte negative Auswirkungen unseres Geschäfts betreffend Umwelt, Sozialem und aus Sicht der Governance zu minimieren oder ganz zu vermeiden.
Als Versicherer haben wir im Anlage- und Assetmanagement einen großen Hebel, um zur Reduktion von Klimarisiken und zur Nachhaltigkeitstransformation von Wirtschaft und Gesellschaft beizutragen. Mit der Verpflichtung, das Anlageportfolio der Helvetia Gruppe bis 2050 schrittweise auf Netto-Null-Emissionen auszurichten, kommen wir den Anforderungen des Pariser Klimaabkommens nach. ESG-Aspekte integrieren wir konsequent in unsere Anlageprozesse. Dadurch unterstützen wir die Erreichung sowohl von Klimazielen sowie auch anderer wichtiger ESG-Ziele, wie sie die Vereinten Nationen fordern (»Sustainable Development Goals«). Gleichzeitig ist die Berücksichtigung von ESG-Kriterien im Anlage- und Assetmanagement auch Teil des Risiko-Managements.
Über die nächsten Jahre werden wir unseren CO2-Fußabdruck im eigenen Geschäftsbetrieb konsequent weiter reduzieren. Über unseren Fortschritt und unsere Aktivitäten berichten wir jährlich in unserem Nachhaltigkeitsbericht sowie im Rahmen von Transparenzinitiativen, wie dem Carbon Disclosure Project (CDP). Das CDP gilt als »Gold Standard« für die Bewertung von Risiken und Chancen im Bereich des Klimawandels. Das Rating der Helvetia Gruppe von »A-« wurde 2022 erneut bestätigt. Im Rahmen der gruppenweiten Klimastrategie beabsichtigen wir die Einführung der Science-based- target-Methodik. Dadurch möchten wir Maßnahmen und Zielerreichung noch transparenter gestalten und die neuesten klimawissenschaftlichen Erkenntnisse berücksichtigen.
Damit die Nachhaltigkeitsstrategie integriert über alle Bereiche hinweg umgesetzt werden kann, passt die Helvetia Gruppe ihre diesbezügliche Governance bei Bedarf kontinuierlich an. Die Steuerung der Strategieumsetzung erfolgt durch das, auf Stufe Konzernleitung neu eingesetzte, Group Sustainability Committee. Unterstützt wird dieses durch den Chief Sustainability Officer. Basierend auf fest verankerten Werten verfügt Helvetia auch über eine stark an Nachhaltigkeit orientierte Unternehmenskultur, welche sich laufend weiterentwickelt. Helvetia bietet ein attraktives, diverses, faires und integratives Arbeitsumfeld, welches Mitarbeitende motiviert, zur Unternehmensstrategie und zum Erfolg beizutragen.
Der Klimawandel ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit. Mit unserer gruppenweiten Klimastrategie legen wir deshalb einen speziellen Fokus auf Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und zum Umgang mit klimabedingten Risiken. Unsere Klimastrategie betrifft alle vier Strategieschwerpunkte. Die Helvetia Gruppe hat sich im Rahmen der Klimastrategie zum Ziel gesetzt, den eigenen CO2-Austoß im Geschäftsbetrieb bis ins Jahr 2040 auf Netto-Null-Emissionen zu senken und bis ins Jahr 2050 auch die indirekten Emissionen aus dem Anlagengeschäft auf Netto-Null zu reduzieren.
Helvetia will die Bedürfnisse der Stakeholder verstehen und die Opportunitäten und Risiken mit Blick auf die Nachhaltigkeitsfaktoren Umwelt, Gesellschaft und guter Unternehmensführung (kurz ESG) kennen. Um verantwortungsbewusst und entschieden handeln zu können, führen wir auf Stufe Gruppe seit zehn Jahren systematisch und in regelmäßigen Abständen Wesentlichkeitsanalysen durch. Im Rahmen dieser Analysen untersuchen und identifizieren wir mittels Stakeholderbefragungen unseren Einfluss auf die Nachhaltigkeitsfaktoren, aber auch die Auswirkungen des Wandels von Nachhaltigkeitsfaktoren auf unsere Geschäftstätigkeit.
Im Prozess der Nachhaltigkeitsstrategie 20.25 realisierte die Helvetia Gruppe im Jahr 2019 eine umfassende Wesentlichkeitsanalyse. In persönlichen Einzelinterviews und mithilfe eines umfassenden Fragebogens befragte sie 18 externe Stakeholder aus den Stakeholdergruppen Kundinnen und Kunden, Nichtregierungsorganisationen und Universitäten, Gesellschaft, Politik, Wissenschaft, Mitbewerber:innen, Geschäftspartner:innen und Kapitalgeber:innen. Unter den befragten internen Stakeholdern waren Mitglieder der Konzernleitung und des Verwaltungsrats, sowie relevante Stakeholder aus den Geschäftseinheiten.
2023 befragte die Helvetia Gruppe erneut ihre Stakeholder und aktualisierte ihre materiellen Themen gemäß veränderter Ansprüche der Stakeholder sowie Änderungen im Geschäftsmodell.