Bereits bei der Liftfahrt auf den Gipfel fällt der Stress des Alltags von uns ab und wir freuen uns auf einen ganzen Tag Skifahren. Schnelle Pistenabfahrten, spannende Tiefschneeabfahrten und wohlverdienter Après-Ski - was gibt es Schöneres? Kaum ein Urlaub bietet schnellere Erholung als ein paar Tage auf Skiern auf tief verschneiten Bergen. Doch ohne gezielte Vorbereitung birgt der Lieblingssport der Österreicher auch ein großes Risiko wie die Anzahl der Skiunfälle jedes Jahr auf neue zeigt.
Durch die wirtschaftliche Entwicklung der vergangenen 20 Jahre entstanden immer mehr Berufe die sitzend ausgeübt werden. Der dadurch resultierende Bewegungsmangel führte zu einer Verschlechterung der körperlichen Fitness bei mehr als 60% der Bevölkerung. Dennoch verzeichnen die Wintertourismusorte jedes Jahr ein Plus bei den Ski-Ticketverkäufen.
Viele Menschen betätigen sich nur mäßig körperlich oder betreiben regelmäßig Sport. Dazu kommt, dass sich Hobby-Skifahrer was ihr Können und in ihre körperliche Fitness anbelangt gerne überschätzen. Mario Gattinger, Profi-Freerider erklärt: "Aufgrund der mangelnden Bewegung im restlichen Jahr ermüdet die Muskulatur beim Skifahren viel schneller. Dadurch können Bewegungen nicht mehr gezielt ausgeführt und gut koordiniert werden. Dazu kommt auch noch, dass Gelenke wie beispielsweise das Knie, nicht mehr ausreichend muskulär stabilisiert werden und die Kreuzbänder überbelastet sind.
Beim Skifahren befindet man sich nicht selten auf über 2.000 Höhenmeter – diese Höhe kann zu einer mangelnden Sauerstoffaufnahme in die arbeitende Muskulatur führen und die Ermüdung schneller eintreten lassen. Faktoren wie immer besser präparierte Pisten und ein rasanter technologischer Fortschritt in der Materialentwicklung, wie z.B. bei der Carving-Technologie, führen bei den Abfahrten zu einem hohen Tempo. Das führt dazu, dass enorme Belastungen auf den Bewegungsapparat wirken, die wiederum zu einer schnelleren Ermüdung führen", so Gattinger.
Um dem Verletzungsrisiko im Skiurlaub so gut wie möglich entgegenzuwirken rät Mario Gattinger: "Es ist wichtig den Organismus mit gezieltem und regelmäßigem Training vor Ermüdung bei langen Belastungen zu schützen. Denn im ermüdeten Zustand passieren die meisten Verletzungen. Der Muskel kann Bewegungen nicht mehr gezielt genug umsetzen und die Konzentration des Sportlers lässt nach. Außerdem kühlt ein müder Muskel, vor allem in der Kälte, schneller aus und ist somit noch anfälliger für Verletzungen."
"Jeder Mensch hat individuelle Schwachpunkte in seiner Fitness. Die gilt es in erster Linie auszumerzen um anschließend mit einem ganzheitlichen Training weiter machen zu können", so Gattinger. "Wichtig ist, das Training ausgewogen zwischen Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Beweglichkeit zu gestalten. Man sollte sich am Anfang keinesfalls überfordern und nur so viele Einheiten pro Woche durchführen wie man wirklich schaffen kann. Man wird fitter und kann nach und nach mehr Übungen und Einheiten absolvieren. Und ganz wichtig: nur nicht ungeduldig werden!" ;-)