15. November 2019, Text: Michaela Schaub, Fotos: Helvetia
Wenn Kinder «ihre Träume mit Lego® bauen» können, wieso können das nicht auch Erwachsene? So wendet Helvetia heute die bekannte agile Projektmethode « LEGO® Serious Play®» (LSP) an, um die Modellentwicklung mit Storytelling zu verknüpfen. In Workshops werden Fragestellungen aus dem Geschäftsalltag bearbeitet, Visionen des Unternehmens mit LEGO® dargestellt und veranschaulicht, neue Ideen quasi im Spiel generiert und Probleme in Projekten dank LEGO® Steinen gelöst. Zudem eignet sich LSP für die Teambildung, die daraus verbundene Aufgabenverteilung und leitet anstehende Massnahmen für die Neugestaltung der Teammitglieder ab.
Wer kennt sie nicht? Mit LEGO® ist wohl jeder von uns als Kind schon Mal in Berührung gekommen und verbindet damit schöne Erinnerungen. LEGO® ist jedoch nicht nur für ein Kind spannend, sondern auch für Erwachsene. Das entdeckte das dänische Unternehmen LEGO® selbst auch erst in einer schwierigen Strategiephase Mitte der 90er Jahre in Zusammenarbeit mit dem Institute for Management Development (IMD).
Grundsätzlich eignet sich die Methode LEGO® Serious Play®, um komplexe Probleme zu verstehen und anschliessend passende Lösungsansätze zu erarbeiten. Mit Hilfe von LEGO®-Steinen werden unbewusste Erfahrungs- und Wissenspotenziale aufgedeckt, was ideale Voraussetzungen sind für Innovationsentwicklungen. LEGO® Serious Play® ist ein strukturierter, auf sich aufbauender Prozess. Die Teilnehmenden bauen ein Modell, das durch Storytelling erst eine Bedeutung erhält. Anschliessend wird das Modell über Fragen vertieft und reflektiert. Dies führt zu einem nachhaltigen und gemeinsamen Verständnis. Zwischenmenschliche Aspekte geraten in den Hintergrund, da über das Modell diskutiert wird und nicht über den Menschen. «Beeindruckend ist, dass die Teilnehmenden viel mehr Details aus den Workshops mitnehmen als bei anderen Projektmethoden», sagt Maik Schärer, LEGO® Serious Play® Facilitator und Leiter des Competence Center Agile bei Helvetia IT. «Durch die haptische und visuelle Darstellung im Modellbau, das Spüren der Elemente, ist die Erinnerung an die Diskussionen und die Zielsetzungen um einen erhöhten Faktor gegeben», fügt Schärer hinzu.
Die Methode eignet sich auch für die Weiterentwicklung von bereits bestehenden Teams. Anja Zimmermann, Manager Innovation, hat im Bereich Unternehmensentwicklung an einem LEGO®-Serious-Play®-Workshop teilgenommen: «Dank der spielerischen Interaktion entstanden wertvolle Gespräche, in denen sich ausnahmslos alle Teammitglieder aktiv einbrachten. Wir konnten bestehende Hürden überwinden und die Schnittstellen im Ressort neu definieren. Die Aufgabenbereiche im Team wurden mit LEGO® Serious Play® ausgearbeitet und die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Funktionen anschaulich dargestellt.»
Mit der Methode kommen Teams in Workshops schnell zu einer gewinnbringenden Diskussion und üben sich auf spielerische Weise – Experten nennen es «Thinking with your hands» – im Prototyping. Dies ist auf die Möglichkeiten von LEGO® Serious Play® zurückzuführen: Empathie, Kreativität, Querdenken und die Fähigkeit, andere mitreissen zu können. Bleibt nur noch eine Frage offen: Warum haben wir LEGO® spielen im Laufe des Erwachsenenlebens verlernt? Unsere Kinder machen es uns jeden Tag mit einer Leichtigkeit vor.