Nina Weingart hat vor wenigen Wochen erfahren, dass sie die Prüfungen für den eidgenössischen Fachausweis Immobilienbewirtschaftung erfolgreich bestanden hat. Dabei hat die Solothurnerin erst vor etwas mehr als zwei Jahren bei Helvetia angefangen – quasi als Quereinsteigerin. «Ich hatte einen KV-Abschluss und versuchte mich anschliessend in verschiedenen Berufen, auch im Ausland. Dann blieb ich für rund zweieinhalb Jahre im Kundendienst bei einer Krankenkasse. Und vor Helvetia war ich ein Jahr als Projektassistentin im Hochbauamt tätig. Dort entdeckte ich mein Interesse an der Immobilienbewirtschaftung», so Nina.
Im Februar 2020 fing Nina als Sachbearbeiterin an – kurz vor Ausbruch von Corona. «Natürlich hatte ich regelmässig in den Medien davon gehört, dass Corona auch Einfluss auf die Immobilienbewirtschaftung hat. So erschwerte etwa die Quarantäne den Ein- und Auszug oder ich hörte von Besichtigungen, die nur sehr eingeschränkt stattfinden konnten. Es gab auch unzählige Bauverzögerungen wegen Lieferproblemen. Wir hatten in der ganzen Zeit jedoch sehr viel Glück», sagt die Immobilienbewirtschafterin rückblickend. Bei ihren Projekten verlief immer alles nach Plan.
Trotzdem – und dessen müsse man sich bewusst sein – könne es in der Immobilienbewirtschaftung zu Beschwerden kommen: «Das gehört quasi zum Beruf. Wohnen ist etwas Essenzielles und Emotionales. Ich versuche mich bei Beschwerden immer in die Situation der Mieterinnen und Mieter hineinzuversetzen.» Einen kühlen Kopf zu bewahren – das kennt sie aus ihrem vorherigen Beruf im Kundendienst. Gleichzeitig sei die KV-Ausbildung hilfreich für den administrativen Teil der Arbeiten sowie die schriftliche Korrespondenz. Die Branche sei jedoch Neuland für sie gewesen. Und doch hatte sie nach wenigen Monaten als Sachbearbeiterin schon den Aufstieg zur Junior Immobilienbewirtschafterin geschafft.
«Ich hatte sehr viel Glück mit meinen Vorgesetzten. Sie haben ein wahnsinniges Know-how und ich genoss an ihrer Seite eine hervorragende On-the-Job-Ausbildung. Das Gute an der ganzen Sache: Wenn man bei uns im Team sein bestes gibt, dann kommt auch was zurück.» Seit dem Fachausweis ist Nina nun offiziell Immobilienbewirtschafterin und sie freut sich sehr: «Ich habe das erste Mal eine Arbeitgeberin, die mich sehr fordert und Chancen bietet – von Anfang an. Bei meinen vorherigen Jobs hiess es zwar immer, dass ich Potenzial hätte und alle waren sehr zufrieden, aber die Möglichkeit zur Förderung war beschränkt. Daher bin ich sehr froh, dass ich es in dieses Team geschafft habe», sagt Nina stolz.
Sehr intensiv beschäftigt hat sie ihr bisher grösstes Projekt, der Erstbezug des Bäretower: «Das sind rund 152 Mieteinheiten auf 32 Stockwerken. Anfang April 2022 erfolgte der Einzug und das war wirklich sehr spannend zu sehen. Wir hatten uns den ganzen Monat April blockiert, um ein möglichst reibungsloses Einziehen zu ermöglichen und für alle Fragen der Bezügerinnen und Bezüger da zu sein.» Insgesamt betreut Nina über 1000 Objekte in rund 17 Liegenschaften: «Für mich ist das Tollste an diesem Beruf, dass ich mit sehr unterschiedlichen Personen zu tun habe. Mal sind es Handwerker, dann Hauswarte und dann wiederum Mieterinnen und Mieter.»
Wer sich ihren Job oder Alltag vorstellen wolle, könne sich an drei Komponenten orientieren: einer rechtlichen, einer baulichen und einer psychologischen Komponente. «Letztere ist sogar sehr, sehr wichtig. Ich persönlich liebe es, für meine Ansprechpersonen da zu sein und mit ihnen zu reden.Ich bin von Natur aus sehr kommunikativ und das hilft sicherlich allen, die ebenfalls schnell Fuss fassen wollen in der Immobilienbewirtschaftung», sagt sie abschliessend mit einem Lächeln.