In der Wohntraumstudie von Helvetia und MoneyPark geben über 80 Prozent der Befragten an, dass Ihnen Nachhaltigkeit beim Wohnen wichtig oder sehr wichtig ist. Über eine Million Liegenschaften in der Schweiz haben dringenden energetischen Sanierungsbedarf. Rund 60 Prozent der Wohnimmobilien sind älter als 20 Jahre und noch immer wird ein grosser Anteil mit fossilen Brennstoffen beheizt. Entsprechend entstand in den letzten Jahren ein regelrechter Sanierungs-Boom, der auch durch staatliche Subventionen gestützt wird. Nicht zuletzt hat die Nachhaltigkeit auch bei der Finanzierung des Eigenheims Einzug gefunden. Viele Banken und vereinzelt auch Pensionskassen und Anlagestiftungen haben spezielle Hypothekarangebote für energieeffiziente Gebäude eingeführt – sogenannte grüne Hypotheken.
Grüne Hypotheken, auch bekannt als öko- oder umweltfreundliche Hypotheken, sind Finanzierungsprodukte, die darauf abzielen, die ökologische Nachhaltigkeit im Bausektor zu fördern. Sie bieten finanzielle Anreize für den Kauf oder die Renovierung von Immobilien, die bestimmte Kriterien hinsichtlich Nachhaltigkeit erfüllen. Die Kriterien können sich auf Energieeffizienz, den Einsatz nachhaltiger Materialien oder die Minimierung des CO2-Fussabdrucks der Immobilie beziehen. Leider gibt es unter den Anbietern keine vereinheitlichten Kriterien. Während einige Anbieter bei der Vergabe Minergie-Zertifikate oder bestimmte GEAK-Klassen (Gebäudeenergieausweis der Kantone) verlangen, gewähren andere auch für Einzelmassnahmen wie beispielsweise die Sanierung der Gebäudehülle oder den Ersatz der Ölheizung durch eine Wärmepumpe eine grüne Hypothek. Hier kann ein Nachweis mittels Rechnung genügen oder der Entscheid einer kantonalen Zusage von Fördergeldern.
Der offensichtlichste Vorteil, eine Liegenschaft energetisch zu sanieren, ist der persönliche Beitrag zum Umweltschutz. Doch es gibt auch finanzielle Anreize: Energieeffizienzmassnahmen können zu erheblichen Einsparungen bei den Energiekosten führen und Ihre Immobilie attraktiver machen. Wer schliesslich für seine Immobilie eine grüne Hypothek abschliesst, kann bei vielen Anbietern von niedrigeren Zinssätzen profitieren. Sie können Vergünstigungen im Rahmen von einem Viertel bis einem halben Prozent erwarten, wobei Sie ein Auge darauf haben sollten, für wie viele Jahre Ihnen der Abschlag gewährt wird. Derzeit kennen die meisten Anbieter eine Limitierung. Grüne Hypotheken fördern also gezielt energetische Massnahmen.
Das Erlangen einer Marktübersicht ist selbst für Hypothekarspezialisten wie MoneyPark aufgrund der unterschiedlich definierten Vergünstigungen nicht ganz einfach. Deshalb arbeitet MoneyPark zusammen mit Partnern auf verschiedenen Ebenen daran, dass der Zugang zu grünen Hypotheken einfacher wird. So soll die Qualifikation der Immobilie beispielsweise auch aufgrund von vorliegenden Schätzungs- oder effektiven Verbrauchsdaten ermittelt werden können. Dies würde den Zugang zu grünen Hypotheken insbesondere für Besitzerinnen und Besitzer von älteren Liegenschaften vereinfachen. Es ist wichtig, dass Sie sich vorab bei Ihrem Hypothekaranbietenden über die spezifischen Anforderungen und den Prozess informieren.
Grüne Hypotheken bieten Immobilienbesitzenden einen Anreiz, den ökologischen Fussabdruck ihrer Liegenschaft zu reduzieren und gleichzeitig von finanziellen zu Vorteilen profitieren. Wer eine neue Hypothek abschliessen möchte, sollte sich aber unabhängig vom energetischen Zustand der Immobilie niemals nur auf grüne Hypotheken fokussieren, sondern immer einen breiten Vergleich machen und sich dann bei den attraktivsten Anbietenden nach allfälligen Abschlägen für eine energieeffiziente Immobilie erkundigen.