18. März 2016, Text: Margrith Mermet / Christian Ben Shoham
Im Beisein von Kunstinteressierten, Künstlern und Persönlichkeiten aus der Schweizer Kunstszene wurde am 10. März im Helvetia Art Foyer der Helvetia Kunstpreis 2016 verliehen. Gewinnerin ist STELLA, Absolventin des Bachelor-Studienganges Bildende Kunst der Zürcher Hochschule der Künste. Die Freude der jungen Künstlerin über die Auszeichnung ist gross: «Es ist schön, dass neben meinen Eltern noch andere «ja» sagen zu meiner Kunst.»
Die Fachjury des Helvetia Kunstpreises war überrascht und fasziniert von STELLAS Arbeit, die zusammen mit ihren Werken – Installationen, Kleider, Accessoires, Gemälde und Fotografien – ein grosses Universum bildet. «STELLA thematisiert die Pop-Art neu und lässt die Grenzen zwischen Leben und Kunst verschwimmen», erklärt Andras Karcher, Leiter der Fachstelle Kunst von Helvetia.
In ihrer prämierten Installation «American Dream» präsentiert die junge Künstlerin aus Zürich die beiden Traumfabriken Hollywood und Las Vegas als grossformatige Seidenmalerei, die als Projektionsfläche für ihre Träume und Sehnsüchte dient. Davor platziert sie selbst gefertigte Lampen mit Füssen aus Stein. Gezeichnete Embleme aus der amerikanischen Alltagskultur zieren die Papierschirme. «STELLA treibt ein listiges Spiel mit den Erwartungen an die Authentizität einer Künstlerin», stellt Andreas Karcher fest. Ihre Arbeit überzeuge als gekonnter Grenzgang zwischen kindlicher Verspieltheit und strategischer Subversion.
Jurymitglied Helen Hirsch, Direktorin des Kunstmuseums Thun, ist begeistert von der Arbeit STELLAS: «Im ersten Moment ist man perplex über die Tatsache, dass sich eine junge Künstlerin mit Seidenmalerei beschäftigt. Vor allem weil diese Technik in dieser monumentalen Grösse äusserst schwierig ist.» Die Jury war aber auch beeindruckt davon, wie kritisch und gekonnt sich STELLA mit den Machtkonstruktionen und dem Konsum der Gegenwart auseinandersetzt. «Sie bricht mit den Klischees unserer Erwartungen und schafft einen subtilen Zugang zur Konsumwelt und dem Versprechen einer vermeintlich besseren Welt mit Sehnsuchtsorten und Materialismus.»
Neben dem Preisgeld von 15'000 Franken erhält STELLA die Möglichkeit eines Soloauftritts an der «LISTE – Art Fair Basel», wo sie sich und ihre Arbeit einem interessierten Fachpublikum zeigen kann. Die Liste ist eine der weltweit führenden Kunstmessen für junge Galerien und junge Künstler, die parallel zur Art Basel stattfindet. «Ich bin voller Vorfreude und werde ein Werk eigens für die Ausstellung schaffen», sagt STELLA.