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risikomanagement

Risikomanagement für Unternehmen

Die Bedeutung von Risikomanagement für Unternehmen wächst stetig, da die Themen, die hinsichtlich Risiken zu prüfen und abzusichern sind, immer weitläufiger werden. Von Cyberattacken bis hin zu Umwelt-Risiken gibt es eine Vielzahl an Faktoren, die berücksichtigt werden müssen. Doch wie gelingt es, mit dieser Komplexität umzugehen?

Wofür genau ist Risikomanagement verantwortlich?


Ziel des Risk-Managements ist es, Risiken zu erkennen, deren Eintrittswahrscheinlichkeit einzuschätzen und konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um das Risiko zu minimieren. Gleichzeitig müssen Risiken, die unvermeidbar eingegangen werden müssen, kontinuierlich überwacht werden. Damit das gelingt, werden verschiedene Methoden angewandt.


Im Fokus stehen:

  • Risikobeurteilung
  • Risikobewältigung
  • Risikokommunikation

In der Praxis müssen vor allem Strukturen geschaffen werden, die der Risikominimierung dienen. Abhängig davon, um welche Art von Risiko es sich handelt, können das beispielsweise folgende Maßnahmen sein: 

  1. Schaffung einer Compliance-Abteilung
  2. Durchführung von Schulungen

    hinsichtlich korrekter Verhaltensweise und daraus resultierender Risikoreduktion.

  3. Interne Optimierung

    Schaffung von Projektmanagement-Strukturen, Optimierung von Ablauf- und Aufbauorganisation.

  4. Hedging-Maßnahmen zur Absicherung

    falls bestimmte Ereignisse eintreten (Versicherungen, etc.).

Grundlagen und Abläufe des Risikomanagements
Identifizieren
Bewerten
Steuern
Überwachen
Risiko-Identifikation

Zur Identifikation von Risiken können Workshops abgehalten werden, Mitarbeitende und Experten interviewt werden und Analysetools zum Einsatz kommen, so kann beispielsweise das Unternehmen selbst per SWOT-Analyse unter die Lupe genommen werden. Mit dieser Analyse werden die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken des Unternehmens geprüft. Sinnvoll ist, die Analyse regelmäßig zu erneuern, um Schlüsse ziehen zu können, wie sich das Unternehmen und die Risiken im Zeitverlauf verändern. 

Risikobewertung

Ziel der Risikobewertung ist es einzuschätzen, welche Eintrittswahrscheinlichkeit es für definierte Events gibt und welche Auswirkung diese hätten. Zu den bewährten Tools in diesem Bereich zählen Risikoportfolio und Risikomatrix – diese können auch mit speziellen Software-Lösungen erstellt und laufend aktualisiert werden.

Risikosteuerung und -minderung

Erkannte und bewertete Risiken müssen in weiterer Folge aktiv behandelt werden. Optimalerweise kommt es zur Risikovermeidung – das Risiko wird also weitgehend ausgeschlossen. Alternativ dazu kann versucht werden, das Risiko in Bereiche zu verlagern, wo weniger Schaden entstehen kann, oder es erfolgt Risikobegrenzung, beispielsweise in Form einer Versicherung, die im Falle des Falles einspringt.

Risiko aktiv managen

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass es vielfältige Möglichkeiten gibt, um Risiken zu identifizieren und zu monitoren. Spezielle Softwaren und eigens entwickelte Methoden (Risikodashboard, SWOT-Analyse, Berichtsysteme, Compliance-Vorschriften etc.) tragen dazu bei, die Risiken im Unternehmen möglichst gut im Griff zu haben.

Damit das möglich ist und gelingt, muss im Unternehmen ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass es wichtig ist, Risiken zu erkennen und diese intern zu kommunizieren. Das Fachwissen aus Abteilungen muss an die Person, die sich mit Risikomanagement befasst, weitergegeben werden. Denn es ist kaum möglich, von einer zentralen Stelle aus, alle Risiken zu erkennen. Der Informationsfluss ist deshalb von besonders großer Bedeutung.

Die Rolle des Risikomanagers im Unternehmen
Der Risikomanager des Unternehmens hat somit gleich mehrere Aufgaben. Einerseits kümmert er sich darum, selbst Risiken zu erkennen und zu managen, andererseits wird er zur Kommunikationsschnittstelle, an der alle relevanten Daten zusammengetragen werden. Zusätzlich ist er es, der die nötigen Handlungsempfehlungen abgeben muss, damit die Geschäftsleitung in weiterer Folge risikorelevante Entscheidungen treffen kann.

Um Bewusstseinsbildung für Risikomanagement im gesamten Unternehmen zu erreichen, können Schulungen und Workshops durchgeführt werden. Wenn allen Teammitgliedern klar ist, dass hinsichtlich der Erkennung von Risiken und deren Minimierung eine offene Kommunikationskultur herrscht, werden möglicherweise wichtige Aspekte leichter ansprechbar.

Je größer das Unternehmen, desto umfassender werden auch die internen Strukturen, um Risiken zu vermeiden. Je nach Mitarbeiteranzahl sollte eine Person für Compliance zuständig sein oder es sogar eine Compliance-Abteilung geben, die sicherstellt, dass einerseits gesetzliche Vorgaben und andererseits branchen- und unternehmensweit gültige Verhaltensvorgaben eingehalten werden.

Welche Risiken gibt es für Unternehmen?
Risikoeinschätzungen müssen individuell erfolgen und können, je nach Branche und Unternehmen, völlig unterschiedlich sein. Grundsätzlich gibt es jedoch beispielsweise folgende Arten von Risiken:

Betriebliche Risiken

Dazu zählen interne Verstöße gegen Verhaltensvorschriften, das Risiko wichtige Mitarbeitende zu verlieren, Personalmangel, etc.
1

Marktrisiken

Wie entwickelt sich ein Geschäftszweig? Gibt es neue Mitbewerber, die in den Markt eintreten oder neue Technologien, die für die Branche belastend wirken?
2

Finanzielle Risiken

Die Produktionskosten könnten steigen, Margen sinken oder sich temporäre Cashflow-Probleme ergeben – finanzielle Risiken sind besonders vielfältig.
3

Makroökonomische Risiken

Wie entwickelt sich die regionale und internationale Wirtschaft? Gibt es neue Regulatorien? Kriege, Lieferkettenprobleme, etc.
4

Somit zeigt sich, dass die Risikoarten breit gefächert sind und zwischen Risiken, deren Eintritt selbst beeinflusst werden kann (z.B.: Kündigung eines wichtigen Mitarbeiters) und Risiken, deren Eintritt nicht im Einflussbereich des Unternehmens liegt (z.B.: Sinkende Kaufkraft der Bevölkerung) unterschieden werden kann. 

Verpflichtende Maßnahmen zur Risikominimierung


Wie gut sich ein Unternehmen gegen drohende Gefahren absichert, ist weitreichend selbst zu entscheiden. Doch es gibt ein paar Ausnahmen, um die sich Firmen jedenfalls kümmern müssen. Sehen wir uns dazu einige Fälle an:

Ein Beispiel dafür ist die Verpflichtung, eine Meldestelle („Whistleblowing-Vorschrift“) für Compliance-Verstöße einzurichten, sofern das Unternehmen mindestens 50 Personen beschäftigt. In diesem Fall muss es möglich sein, potenzielle Verstöße völlig anonym und sicher zu melden.

Für Selbstständige, die im Bereich der Vermögensberatung tätig sind, ist eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung vorgeschrieben. Ebenso müssen Ärzte über eine Berufshaftpflichtversicherung verfügen. Diese Art von Versicherungen sind jedoch auch abseits der Nischen, in denen sie Pflicht sind, höchst empfehlenswert.

Eine weitere, ganz andere aber ebenso zwingende Maßnahme sind Veröffentlichungspflichten. Denn Unternehmen müssen beispielsweise das Register wirtschaftlicher Eigentümer befüllen, um das Risiko von Geldwäsche zu verringern.

Bedeutung der Betriebs- und Gewerbeversicherung
im Risikomanagement

Die Betriebshaftpflichtversicherung ist die zentrale Versicherung, die für nahezu alle Branchen größte Relevanz besitzt. Denn sie schützt das Unternehmen vor hohen Kosten, die entstehen können, wenn Mitarbeiter Dritten Schäden verursachen. Personenschäden, Sachschäden und daraus resultierende Vermögensschäden, die durch Mitarbeitende verursacht wurden. Das gilt für alle, vom Lehrling bis zum Geschäftsführer.

Die Betriebshaftpflichtversicherung schützt dabei gleich doppelt:

  • Zuerst wird geprüft, ob Forderungen Dritter überhaupt berechtigt bestehen und welche Höhe angemessen ist. Alleine dieser Schritt kann bereits zu einem teuren Gerichtsverfahren führen, dessen Kosten durch die Versicherung gedeckt sind.
  • Zweitens übernimmt die Betriebshaftpflichtversicherung in weiterer Folge jene Forderungen Dritter, die tatsächlich berechtigt erhoben werden. Das ist besonders wichtig, denn Forderungen können, speziell bei Personenschäden, enorm hoch sein und somit die Existenz des gesamten Unternehmens gefährden.

Gewerbeversicherung

Während bei der Berufshaftpflichtversicherung die Handlungen der Mitarbeitenden und des Firmeninhabers im Fokus stehen, wird bei der Gewerbeversicherung der reale, physische Teil des Unternehmens geschützt. Je nach Branche und Unternehmensgröße werden im Bereich der Gewerbeversicherung individuelle, maßgeschneiderte Versicherungslösungen angeboten, die zu den jeweiligen Bedürfnissen des Unternehmens passen. Jedenfalls sollte der Standort versichert werden, damit die Folgen von Feuer, Sturm, Einbruchsdiebstahl oder Leitungswasserschäden gedeckt sind.

Für Schäden, die im Betrieb entstehen, kann eine Versicherung zum Wiederbeschaffungswert der Waren oder zum Neuwert der Anlagen bzw. Gebäude abgeschlossen werden.

Individuelle Gewerbeversicherung

Die Gewerbeversicherung wird gemäß den Anforderungen, die sich aus Ihrem unternehmerischen Alltag ergeben, zusammengestellt. Mögliche Zusatzversicherungen, die je nach Bedarf gewählt werden können, sind beispielsweise:

Mit einer umfassenden Gewerbeversicherung schützen Sie somit Ihre Betriebsgebäude und die darin befindlichen Gegenstände und Sie sichern sich ab, falls es durch einen Schaden sogar zu einer Betriebsunterbrechung kommt. Das ist besonders wichtig, denn jeder Stillstand im Unternehmen bedeutet automatisch Umsatzverlust, während die Fixkosten weiterhin zu bezahlen sind. 

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Risikomanagement: Fallbeispiel

Wie weitreichend Risiken sein können, zeigt sich am besten anhand eines einfachen Beispiels. Stellen Sie sich vor, Sie sind ein produzierendes Industrieunternehmen, das ein neues Produkt auf den Markt bringt, in dem jahrelange Entwicklungsarbeit steckt. Es ist somit viel Geld in die Herstellung geflossen.

Risiken erkennen

Laut Risikoanalyse gibt es gleich mehrere beachtenswerte Aspekte:

  • Das Produkt ist nicht patentierbar und es könnte Nachahmungen geben.
  • Das Preisniveau für das Produkt wurde zwar vorab empirisch geprüft, ob und wie hohe Zahlungsbereitschaft besteht, ist aber noch unsicher.
  • Der Vertrieb wurde bereits für das neue Produkt geschult, hat es aber selbst real erst kurz testen können, da der Vertriebsstart schon vor Produktionsstart erfolgt ist und nur Prototypen vorhanden waren.
  • Die Produktion erfolgt derzeit in nur einem Werk. Kommt es hier zu einem Ausfall, folgen Lieferschwierigkeiten.
  • Die Folge von Lieferschwierigkeiten wäre Pönalen, die bei Großprojekten anfallen, wenn Liefertermine nicht eingehalten werden.

Die Risiken, die sich in diesem Projekt ergeben, sind somit weitreichend. Von finanziellen Risiken (Was wird getan, wenn zu wenig Stück verkauft werden?), über logistische Fragen (Was passiert, wenn die Produktion nicht schnell genug erfolgt?) bis hin zu möglichen Folgeschäden (Wer trägt die Kosten, wenn das Produkt bei einem Kunden installiert wird, obwohl es dort eigentlich nicht kompatibel ist?).

Risiken planen und absichern


Das Beispiel zeigt gut, wie unterschiedlich die vorhandenen Risiken sein können. Gute Kommunikation und das Vorbereiten von verschiedenen Szenarien können helfen, diese Risiken zumindest zu verringern. Der Risk-Manager des Unternehmens muss diese Risiken vorab identifizieren, denn wenn tatsächlich ein Schadensfall eintritt, erfolgt dies zumindest nicht völlig unvorhergesehen.
In unserem Beispiel kann das bedeuten, dass der Markt ständig überwacht wird, um sofort zu erkennen, wenn es erste Nachahmungen gibt. Gleichzeitig wird das Produkt, um das Risiko der Nachahmungen zu reduzieren, intensiv weiterentwickelt, um einen technologischen Vorsprung aufrecht zu halten.
Durch die Planung verschiedener Szenarien gelingt es, schwierige Situationen bestmöglich zu meistern. Und wenn doch alle Stricke reißen, sind gut gewählte, umfassende Versicherungen die letzte Rettung, um das Unternehmen vor schweren Konsequenzen zu schützen. In unserem Beispiel würde das geschehen, wenn etwa die einzige Produktionshalle durch einen Brand beschädigt wird. Die Versicherung deckt einerseits den Schaden am Gebäude und andererseits auch die Kosten für die Betriebsunterbrechung.

Fazit: Risiken in Unternehmen sind zu managen
  • Die gesamte Wirtschaftswelt ist voller Risiken. Nicht alle können vorhergesehen werden, doch wer sich vorbereitet, kann das eigene Unternehmen solide schützen. Das beginnt bei internen Maßnahmen wie Schulungen und reicht bis hin zum Abschluss passender Versicherungsleistungen. Wichtig ist, sich rechtzeitig damit zu befassen, welche Gefahren drohen könnten und wie damit umgegangen werden kann, um den langfristigen Fortbestand des Unternehmens zu sichern, egal welche Ereignisse eintreten.
  • Die Helvetia Versicherung steht Ihnen und Ihrem Unternehmen mit viel Erfahrung und maßgeschneiderten Versicherungsprodukten zur Verfügung, um Ihr Unternehmen zu schützen und Ihnen die Sicherheit zu geben, die Ihr Betrieb braucht. Kontaktieren Sie unsere Expertinnen und Experten und lassen Sie sich beraten, welche Versicherung optimal ist, um Risiken Ihrer Geschäftstätigkeit zu minimieren.
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