Vor 600 Jahren wurde der Grundstein für die grösste und wichtigste spätmittelalterliche Kirche der Schweiz gelegt. Nun stehen umfängliche Restaurierungsarbeiten am Berner Münster an, die bis 2024 andauern werden. Anfang Jahr wurde im Mittelschiff dafür ein gigantisches Gerüst aufgestellt. Es dient den Restauratoren als Arbeitsplattform, damit sie eine Fläche so gross wie ein ganzes Fussballfeld reinigen können.
Für die Planung eines solchen Restaurierungsvorhabens sind exakte und aktuelle Raumvorgaben unverzichtbar. Auf Basis von 3-D-Plänen der Auftraggeberin Berner Münsterstiftung und unter Berücksichtigung der eng bemessenen Fläche für die Arbeiten wurde passgenau ein Gerüst konstruiert. Vor dessen Aufbau mussten aber einige versicherungstechnische Fragen geklärt werden. Die Experten von Helvetia konzipierten eine passgenaue Montageversicherung und katalogisierten dafür Gegenstände, die durch die Restaurationsarbeiten Schaden nehmen könnten und definierten mit dem Projektteam, wie diese abzusichern sind. Dazu gehörten auch die Kanzel und die wertvollen Buntglasfenster. Sowohl die Bauherrin als auch der Unternehmer, die Peter Holzbau AG, wollten sich wirksam für allfällige Schäden absichern. Auch die Haftungsfrage musste vorgängig detailliert geklärt werden.
So waren innerhalb der Basisversicherung sämtliche in der Montagesumme enthaltenen Leistungen wie die eingesetzten Stahlträger mit ihren 20 Tonnen Gewicht und die rund 22 Tonnen der Holzkonstruktion abgedeckt. Über die Zusatzversicherung wurde die Montageausrüstung – etwa die Kräne oder das Gerüst – versichert. Auch gefährdete Sachen, die nicht bereits im Montagevolumen (Betrag) enthalten sind, wie das bestehende Gebäude mit der Kanzel oder die Aufnahmen der Arbeitsplattform, stellen ein Risiko dar. So würde im Falle einer Beschädigung durch die Montagearbeiten deren Instandstellung durch Helvetia getragen.
Um die laufenden Aktivitäten des Berner Münsters nicht zu beeinträchtigen, konnte während der Montagearbeiten nur ein einzelner Seiteneingang als Zugang genutzt werden. Um sämtliche Materialien und die schweren Stahlträger durch eine nur gerade 1,15 Meter breite Türe zu befördern, wurde vom Holzbauunternehmen ein passgenauer Transportwagen entworfen und gebaut. So konnte die Montage ohne Komplikationen und pünktlich vollendet werden.
Die Restaurierung des Berner Münsters ist für die Versicherungsfachleute von Helvetia ein besonderes Projekt. Das beweisen auch die enormen Dimensionen der Flächen, die es zu restaurieren gilt: 565 m² bemalte Putzflächen, 580 m² gestrichene Steinrippen und insgesamt 1'400 m² Wandfläche im Schiff.