13. Mai 2020, Text: Olena Faes und Natascha Fabian, Foto: Helvetia
Am Morgen des 6. Januar 2020 wurde Werner Kuratli von einer bösen Überraschung aus dem Schlaf gerissen: Teile seines Stalls standen in Flammen. Ein riesiger Schock. Eine schnelle Reaktion war nötig. Die überlebenden Tiere mussten so rasch wie möglich gerettet werden. Im Interview verrät uns Herr Kuratli, wie es ihm während dieser Zeit ergangen ist.
«Als ich den Brand bemerkte, bin ich sofort zum Stall gerannt. In jedem Fenster des Zuchthauses konnte man Feuer sehen. Da wurde mir das Ausmass der Katastrophe schnell bewusst. In erster Linie ging es dann um die Tierrettung: 58 Mutterschweine und zwei Eber überlebten den Brand. Im Maststall musste Platz für sie gefunden werden. Dank der Hilfe von Bekannten war es möglich, die überlebenden Tiere bereits am nächsten Tag in einem anderen Stall in der Umgebung unterzubringen. Darüber war ich sehr froh, und die erste grosse Last fiel mir von den Schultern. Es ist nun zwar nicht mehr dasselbe wir vorher, denn ich muss mehr körperliche Arbeit leisten und auch das Management hat sich durch die neue Logistik des Stalls verändert, aber wenigstens habe ich einen Ort für die Tiere gefunden. Auch das Coronavirus macht die ganze Situation nicht gerade leichter, denn ich muss jetzt alles alleine meistern. Es läuft aktuell also alles ein bisschen langsamer wie sonst.»
«Mein Ziel ist es, dass der Stall an Weihnachten wieder steht. Dank der raschen und unkomplizierten Unterstützung von Helvetia Schadenmitarbeiter Heinz Müller und anderen Beteiligten ist das durchaus realistisch. Den Wiederaufbau möchte ich gleich nutzen, um den Stall und den verfügbaren Platz zu optimieren. Das ist wenigstens etwas Positives, das ich aus dem Vorfall mitnehmen kann. Meine Tiere sollen es in Zukunft noch besser haben.»
Während den letzten Monaten war Heinz Müller eine grosse Unterstützung für den Stallbesitzer Werner Kuratli. Denn bei einem solchen Unglück ist jeweils ein Schadenmitarbeiter vor Ort erster Ansprechpartner für den Kunden. Als der erste Schock verdaut war, setzten sich die beiden zusammen, um gemeinsam das weitere Vorgehen zu besprechen. Die wichtigste Frage lautet wohl, was wiederaufgebaut wird. Manche Systeme sind älter als andere. Daher wird zuerst geprüft, was sinnvoll ist, sich lohnt und in den Produktionszyklus hineinpasst. Aktuell sind die Bewilligungen für Werner Kuratlis Projekt beim Amt in Vernehmlassung. Sobald diese erlassen sind, kann das Vorhaben umgesetzt werden.
Wir wünschen Werner Kuratli und seinen Tieren alles Gute, und dass sein Wunsch in Erfüllung geht: Dass bis Weihnachten der neue Stall steht und wieder in Betrieb ist.