Für viele Katzenhalter gehört sie zu den gefürchtetsten Katzenkrankheiten: Die feline infektiöse Peritonitis, kurz FIP oder auch ansteckende Bauchfellentzündung genannt. Doch was macht sie so gefährlich für die geliebten Stubentiger – und was können Halter tun, wenn die eigene Katze an FIP erkrankt ist?
Die Helvetia PetCare Katzenkrankenversicherung bietet umfassenden Schutz für Ihre Katze – auch bei der Behandlung der Katzenkrankheit FIP. So brauchen Sie sich keine Gedanken über hohe Tierarztkosten für Ihre Katze zu machen und können sich ganz auf das Wohlbefinden Ihres Lieblings konzentrieren.
Wie FIP entsteht, ob sich die Ansteckung vermeiden lässt und welche Therapiemöglichkeiten es gibt, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
Wie stecken sich Katzen mit FIP an?
Wie äußert sich eine feline infektiöse Peritonitis bei der Katze?
» Symptome einer feuchten (ergiebigen) FIP bei Katzen
» Symptome einer trockenen (nicht-affektiven) FIP bei Katzen
Wie wird FIP bei Katzen diagnostiziert?
Was kann ich als Halter bei FIP meiner Katze tun?
» Kann man FIP bei Katzen vorbeugen?
» Gibt es eine Impfung gegen FIP bei Katzen?
Fazit: FIP bei Katzen – eine schwere Katzenkrankheit
Weitere häufig gestellte Fragen zu FIP bei Katzen
» Welche Symptome hat eine Katze mit FIP?
» Gibt es ein Medikament gegen FIP?
» Kann FIP bei Katzen verhindert werden?
Die Abkürzung FIP steht für „feline infektiöse Peritonitis“ und wird auch als ansteckende Bauchfellentzündung bezeichnet. FIP ist eine virale Infektionskrankheit, die im gesamten Körper der Katze zu Entzündungen führen kann. Die Erkrankung zählt heute zu einer der häufigsten Todesursachen bei Katzen, die durch ein Virus hervorgerufen wird. Auslöser sind aggressive Mutationen sogenannter feliner Coronaviren (FCoV). Bis zu 70 Prozent der Katzenpopulation sind Träger von Coronaviren, wobei etwa nur 5-10 Prozent der Coronavirenträger an FIP erkranken. Diese haben mit dem Coronavirus, das wir Menschen kennen, allerdings nichts zu tun.
Am häufigsten betroffen von FIP sind junge Katzen im Alter zwischen sechs Monaten und zwei Jahren sowie Seniorkatzen ab 14 Jahren. Ist eine Katze mit der felinen infektiösen Peritonitis infiziert, äußert sich dies durch unterschiedliche und oftmals unspezifische Symptome, die eine frühzeitige Diagnose erschweren.
In der Tiermedizin werden zwei Formen der Bauchfellentzündung unterschieden: Die feuchte und die trockene Form der FIP. Beide Arten sind ansteckend – und können bei den Tieren zum Tod führen. Denn trotz verschiedener neuester Therapieansätze, gibt es bislang keine wissenschaftlich nachgewiesene wirksame Therapie, um erkrankte Katzen von FIP zu heilen.
Katzen stecken sich nicht mit dem FIP-Virus an, sondern mit felinen Coronaviren (FCo-Viren). Diese sind erst einmal nicht lebensgefährlich. Sie befallen den Magen-Darm-Trakt und führen dort zu Verdauungsbeschwerden, welche aber in der Regel einen milden Verlauf haben. Erst wenn die Coronaviren nach der Infektion im Körper der Katze mutieren, wird es gefährlich: In einigen Fällen verändert sich das FCoV im Darm der Katze und wird zum felinen infektiösen Peritonitisvirus (FIPV), infiziert die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und breitet sich über die Blutbahn im Körper der Katze aus.
Warum einige der felinen Coronaviren mutieren, ist noch nicht abschließend erforscht. Es besteht aber die Vermutung, dass Reize – allen voran ausgelöst durch Stress – eine Mutation eher auslösen. Das Risiko steigt zudem, wenn viele Arten der felinen Coronaviren zusammenkommen, denn dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass eines der Viren mutiert. Dies ist vor allem in Tierheimen, Tierpensionen und anderen Mehrkatzenhaushalten (z. B. Züchter, Bauernhof) der Fall – eben dort, wo viele Katzen zusammenleben und sich mit FCoV, die sie in sich tragen, gegenseitig anstecken, da sie häufig durch Stress immunsuppresiv sind.
In Studien wurde nachgewiesen, dass bei 20-45 Prozent aller Katzen Antikörper gegen FCoV bestimmt werden konnten. In Tierheimen und bei besonderen Haltungsformen lag die Infektionsrate teilweise bei 100 Prozent der Katzen. Die Infektion erfolgt, primär nach Ausscheidung der Trägerkatzen über Kot, Speichel oder das Nasensekret eines Artgenossen. In vielen Fällen passiert die Übertragung der Viren zwischen Muttertier und Kitten in den ersten Lebenswochen.
Selbst wenn die Coronaviren im Darm der Katze zu einem FIP-Virus mutieren, bedeutet dies jedoch nicht automatisch, dass das Tier auch an FIP erkrankt: Ist das Immunsystem der Katze belastbar und stark, kann es die Infektion mit dem FIP-Virus in Schach halten. Bei alten oder jungen Tieren, bei denen die Immunabwehr geschwächt ist oder noch nicht optimal funktioniert, kann das mutierte Virus allerdings zum Ausbruch der Bauchfellentzündung führen.
Eine feline infektiöse Peritonitis äußerst sich im Anfangsstadium durch verschiedene Symptome wie Fieber bei der Katze, Müdigkeit und Lethargie, fehlenden Appetit, Durchfall, Gewichtsverlust und leichte Atembeschwerden. Aber auch Katzenschnupfen, tränende Augen und ein allgemein gestörter Gesundheitszustand können ein Hinweis auf FIP bei der Katze sein.
Im ersten Stadium der Erkrankung sind die Symptome meist so unspezifisch, dass sie leicht einer anderen Katzenkrankheit zugeordnet werden können – eine Fehldiagnose in den ersten Tagen der Erkrankung ist daher keine Seltenheit.
Klingen die Symptome nach einigen Tagen ab, folgt das zweite Stadium der Infektionskrankheit. Je nachdem, ob es sich um eine feuchte oder eine trockene Form der felinen infektiösen Peritonitis handelt, leidet das Tier an unterschiedlichen Krankheitsanzeichen.
In beiden Fällen – sowohl bei der feuchten als auch bei der trockenen Form von FIP – schreiten die Symptome in den Folgetagen schnell voran, sodass Halter eine zunehmende Verschlechterung des Gesundheitszustands des geliebten Haustieres feststellen können.
FIP bei Katzen zu diagnostizieren, ist leider keine leichte Aufgabe. Das liegt insbesondere an den unspezifischen Symptomen, die im Anfangsstadium der Erkrankung auftreten. Da es bislang keine Bluttests zur Diagnostik der ansteckenden Bauchfellentzündung gibt, lässt sich FIP bei Katzen nur mit Aufwand in einer Reihe von Tests feststellen.
Der Tierarzt kann beispielsweise folgende Tests durchführen:
Während eine Biopsie häufig die verlässlichste Möglichkeit ist, FIP zu diagnostizieren, nehmen viele Tierärzte davon Abstand, wenn die Fellnase bereits erkrankt ist. Das Risiko, dass das kranke Tier den Eingriff nicht verkraftet, ist zu hoch. Selbst mit einer Biopsie lässt sich eine ausgebrochene FIP bei Katzen nicht immer zweifelsfrei diagnostizieren, da insbesondere die Symptome der trockenen Form häufig kaum eindeutig der Bauchfellentzündung zugeordnet werden können.
Ein Nachweis von Antikörpern gegen Coronaviren im Blut der Katze ist ebenfalls kein Nachweis von FIP – vorhandene Antikörper zeigen zwar das FCoV an, nicht aber, ob dieses mutiert ist.
Derzeit ist die feline infektiöse Peritonitis noch nicht heilbar. Hat sich eine Katze erst einmal akut mit dem FIP-Virus infiziert, verläuft die Erkrankung in vielen Fällen tödlich. Wurde Ihre Fellnase mit FIP diagnostiziert, sollten Sie mit Ihrem Tierarzt alle Optionen besprechen.
In Absprache mit Ihrem Tierarzt können Sie Ihrer Katze Entzündungshemmer und Immunsupressiva verabreichen, um die Symptome zu lindern – eine Heilung von FIP ist jedoch auch mit diesen Medikamenten nicht möglich. Neue Therapien mit antiviralen Medikamenten (z. B. Proteasehemmer) scheinen vielversprechend zu sein. Finale Ergebnisse und eine Zulassung dieser Medikamentengruppen stehen aber noch aus.
Gänzlich verhindern lässt sich FIP bei Katzen nicht. Es gibt aber Wege, um zumindest die Gefahr der Ansteckung einzudämmen. Ihnen sollte jedoch auch bewusst sein: Mit felinen Coronaviren kommt früher oder später fast jede Katze im Leben in Berührung – schließlich tragen viele Tiere die FCoV in sich. Ob das Virus im Katzenkörper mutiert und zum gefährlichen FIP-Virus wird, können Sie nicht beeinflussen.
Dennoch ein paar Tipps, um die Gefahr der Ansteckung mit FCoV einzudämmen:
Tatsächlich gibt es Impfstoffe gegen die feline infektiöse Peritonitis bereits seit den 1990er Jahren. Allerdings wird ihre Wirkung in Fachkreisen kontrovers diskutiert – Studien zufolge liegt der Impfschutz zwischen 0 und 80 Prozent. Die Impfung ist keine klassische Injektion, sondern wird als Serum in die Nase eingeträufelt. Trägt das Tier jedoch bereits die felinen Coronaviren in sich, ist die Impfung gegen FIP bei der Katze nahezu wirkungslos. Daher sollte dies vor der Verabreichung in der Tierarztpraxis in jedem Fall getestet werden.
FIP bei Katzen ist eine seltene Infektionskrankheit, die durch mutierte feline Coronaviren ausgelöst wird. Ob es tatsächlich zum Ausbruch der Katzenkrankheit kommt, hängt von der Immunabwehr des Tieres ab. Junge, alte und geschwächte Tiere sind daher besonders gefährdet. Dennoch kommt es nur bei einem geringen Teil der mit felinen Coronaviren infizierten Tiere kommt es zu einem Ausbruch von FIP. Mit einer Katzenkrankenversicherung können Sie die Tierarztkosten Ihrer Samtpfote absichern und können sich voll und ganz auf Ihr Tier konzentrieren.