Der Kauf eines eigenen Motorbootes, Segelbootes oder Sportbootes ist daher für viele Hobbykapitäne ein wahr gewordener Traum.
Allerdings ist ein Bootskauf kein günstiges Vorhaben. Die Investition sollte gut überlegt sein. Vor dem Kauf steht man zudem vor der Entscheidung, ob man sich ein Gebrauchtboot zulegt oder doch lieber ein neues Boot.
Ein Neukauf beim Händler ist mit höheren Kosten verbunden, jedoch genießt man auch eine umfassende Beratung und Garantieleistungen. Diese Vorteile fallen leider beim Gebrauchtbootkauf weg. Ohne die professionelle Beratung eines Händlers liegt der Kauf eines Gebrauchtbootes in der eigenen Verantwortung.
Sowohl beim Kaufprozess als auch beim Boot selbst gibt es einiges zu beachten. Deswegen haben wir Ihnen in diesem Ratgeber eine Checkliste der wichtigsten Punkte zusammengestellt, die man beim Bootskauf beachten sollte.
Haben Sie sich schlussendlich für den Kauf eines Bootes oder einer Yacht entschieden, sollten Sie das Wasserfahrzeug mit einer Bootsversicherung absichern.
Inhaltsverzeichnis
» Was muss man beim Kaufvorgang beachten?
» Checkliste für den Bootskauf
» Rumpf des Bootes auf Mängel überprüfen
» Motorfunktion sicherstellen
» Sichtung der Elektrik auf dem Boot
» Pumpen kontrollieren
» Zustand der Inneneinrichtung
» Stringer nach Schäden untersuchen
» Ist die Steuerung noch intakt?
» Checkliste für den Kauf eines Segelboots
» Gibt es Beschädigungen am Mast?
» Befindet sich das Segel in gutem Zustand?
» Ist der Kiel einwandfrei?
Beim Kauf eines gebrauchten Bootes gibt es einige Punkte, die während des Kaufprozesses beachtet werden sollten:
Besonders wichtig und an erster Stelle steht die Besichtigung des Gebrauchtbootes. Nachdem man sich nach verschiedenen Booten in Internetbörsen oder im Bekanntenkreis umgesehen hat und den Verkäufer kontaktiert hat, dient die Besichtigung dazu, den Zustand des Verkaufsobjektes zu begutachten. Dabei sollte das Boot nicht nur von außen und innen gründlich untersucht werden, sondern auch eine Probefahrt gemacht werden. Durch eine Probefahrt fallen gegebenenfalls Probleme auf, die mit dem bloßen Auge nicht erkennbar sind.
Vor allem als Laie sollte man zur Begutachtung eines Gebrauchtbootes einen Experten beauftragen, sofern der Kaufpreis des Bootes die zusätzlichen Kosten rechtfertigt. Somit empfiehlt es sich bei höherpreisigen Gebrauchtbooten oder einer gebrauchten Yacht einen Sachverständigen zu engagieren, der einen geschulten Blick auf das Boot werfen kann.
Kauft man ein gebrauchtes Boot von einer privaten Person ab, muss man sich im Klaren darüber sein, dass die Gewährleistung in der Regel ausgeschlossen ist. Beim Gebrauchtbootkauf über einen Händler gelten die gesetzlich vorgeschriebenen Gewährleistungshaftungen.
Vor dem Bootskauf sollte man sich beim Verkäufer des Weiteren über die Historie des Bootes erkundigen. Wie alt ist das Boot und wie viele Jahre ist es schon im Besitz des Verkäufers? Unter Umständen besonders interessant für Sie als Käufer ist die Frage, warum das Boot überhaupt verkauft wird. Gab es irgendwelche Probleme oder Mängel, die Sie als neuen Eigner des Bootes ebenfalls stören würden?
Um den angebotenen Kaufpreis beurteilen zu können, sollte man sich über die gängigen Marktpreise für diesen Bootstyp informieren. Ist der Preis gerechtfertigt für Größe, Länge und Ausstattung des Motorbootes, Segelbootes, Sportbootes bzw. der Yacht?
Ab 2,21 kW benötigt jedes Boot auf Binnenwasserstraßen eine Zulassung mit amtlichem oder amtlich anerkanntem Kennzeichen. Ist das Gebrauchtboot nicht zugelassen, sollte in Erfahrung gebracht werden, wieso dies nicht der Fall ist. Muss man nach dem Bootskauf mit Reparaturmaßnahmen oder anderen Kosten rechnen, um eine Zulassung zu bekommen?
Ein weiterer Punkt auf der Checkliste ist, dass Sie den Kaufvertrag niemals juristisch ungeprüft unterschreiben sollten. Der Rechtsanwalt Ihres Vertrauens hilft Ihnen hier bestimmt gerne weiter. Dabei ist vor allem auf die Vollständigkeit der Angaben zum Boot selbst zu achten, also z. B. Motorfunktion, Elektrik und Inneneinrichtung. Liegen Mängel an dem Gebrauchtboot vor, sollten diese unbedingt im Vertrag festgehalten werden. Ein Übergabeprotokoll des Verkäufers, indem die Mangelfreiheit des Gebrauchtbootes uneingeschränkt festgehalten ist, sollte man als Käufer niemals unterschreiben. Als Käufer sollte höchstens unterzeichnet werden, dass keine äußerlich sichtbaren Mängel erkennbar sind.
Beim Gebrauchtbootkauf besteht die Gefahr, dass es sich beim Verkaufsobjekt um ein gestohlenes Boot handelt. Deswegen ist es extrem wichtig, dass die originalen Bootspapiere vorliegen. Wird ein Boot verkauft, müssen die Papiere auf den neuen Besitzer umgeschrieben werden. Dazu wird ein gültiger Kaufvertrag benötigt, eine Einigung über Handschlag oder ähnliches ist nicht ausreichend. Werden die Papiere nicht umgeschrieben, bleibt der Verkäufer weiterhin Eigentümer des verkauften Bootes.
Als letztes sollte beim Kaufprozess des Bootskaufes die Mehrwertsteuer beachtet werden. Findet der Kauf im außereuropäischen Ausland statt und das Boot wird erst danach in einen EU-Staat überführt, muss nachgewiesen werden, dass die Mehrwertsteuer bereits entrichtet wurde. Ist dies nicht der Fall oder kann es nicht nachgewiesen werden, fallen Einfuhrumsatzsteuern auf den Zeitwert des Bootes an.
Abgesehen von den vertraglichen Details beim Kauf eines gebrauchten Bootes muss das Boot selbst auch ausführlich betrachtet werden, um potenzielle Mängel zu erkennen. Dabei kann eine praktische Bootskauf Checkliste unterstützen, mit deren Hilfe man die wichtigsten Komponenten des Bootes abarbeiten kann.
Dennoch ist es empfehlenswert, gemeinsam mit einem Sachverständigen zur Besichtigung und Begutachtung des Wasserfahrzeuges zu erscheinen. Sind alle Punkte auf der Checkliste abgehakt und Sie haben ein neues Boot gekauft, fehlt nur noch der umfassende Schutz für die neue Errungenschaft. Mit unserer Bootsversicherung können Sie Ihr Boot optimal absichern, unabhängig vom Bootstyp: Motorboot, Segelboot, Sportboot oder Yacht.
Bei Stahlbooten kann zunächst der Rumpf des Gebrauchtbootes auf Rost untersucht werden. Falls Rost vorhanden ist, sollte geprüft werden, ob dieser nur oberflächlich oder tiefergehend vorliegt. Weitere Beurteilungspunkte, die man beim Rumpf des Gebrauchtbootes beachten sollte, sind, ob die Materialstärke noch ausreichend ist, die Schweißnähte gut verarbeitet sind und die Borddurchlässe ausreichend gegen Korrosion geschützt sind.
Wie der Name schon verrät, spielt der Motor bei einem Motorboot oder einer Motoryacht eine zentrale Rolle. Entsprechend sollte dem Motor bei der Besichtigung auch genügend Zeit gewidmet werden. Doch worauf muss man achten, wenn man ein gebrauchtes Motorboot kauft? Als Erstes sollten grundlegende Informationen vom Verkäufer über den Motor eingeholt werden:
Anschließend ist der Ölmessstand zu überprüfen. Lässt sich dabei eine milchige Farbe erkennen, deutet dies auf Wasser im Öl hin. Bei den Zündkerzen ist zu prüfen, ob sie verrußt sind. Beim Motorstart ist auf ein geschmeidiges Betriebsgeräusch zu achten. Um zu verhindern, dass der Eigner das Motorboot bereits vor dem Termin der Probefahrt warmlaufen lässt, ist es zu empfehlen etwas vor dem vereinbarten Termin zu erscheinen.
Der nächste Beurteilungspunkt der Gebrauchtbootkauf-Checkliste ist die Sichtung der Elektrik auf dem Boot. Die Erneuerung bzw. die Reparatur der Verkabelungen am Boot ist eine sehr anstrengende und unter Umständen komplizierte Arbeit. Deswegen sollte man sichergehen, dass Verkabelungen möglichst wenig unter Deck oder in dunklen, engen Ecken verlaufen.
Es sollte außerdem noch gecheckt werden, ob die Verkabelung ordentlich angebracht, verlegt und beschriftet ist. Bei Kabelsalat sind elektrische Mängel enorm schwierig zu identifizieren und zu beheben.
Um die Beurteilung der Verkabelung abzuschließen, ist zu kontrollieren, ob die Steckverbindungen vor Korrosion geschützt sind. Zudem sollten alle elektrischen Geräte und Lichter an Bord hinsichtlich ihrer Funktionsfähigkeit geprüft werden. Auch in den Sicherheitskasten ist ein Blick zu werfen. Viele Sicherungen verschiedener Hersteller sind nicht zwingend ein schlechtes Zeichen, allerdings sollte sichergestellt werden, welche Probleme über die Jahre zum Wechsel führten und ob diese behoben wurden.
Zur Kontrolle der Pumpen vor dem Kauf eines gebrauchten Bootes wird die Pumpe angeschaltet und geprüft, ob sie einwandfrei läuft. Besonders wichtig ist dabei die Bilgenpumpe. Allerdings garantiert dessen Funktionalität nicht, dass der Schwimmschalter auch funktioniert. Deswegen ist bei der Besichtigung auch ein Check erforderlich, ob die Pumpe sich im Ernstfall selbst aktiviert. Darüber hinaus sind die Pumpen für WC, Waschbecken, Duschen und Tanks vor dem Kauf auf Mängel zu untersuchen.
Der nächste Punkt auf der Checkliste zur Beurteilung eines Gebrauchtbootes ist die Inneneinrichtung:
Brechen Stringer oder lösen sich vom Rumpf des Bootes führt dies zu erheblichen Problemen. Die Stringer von der Checkliste abzuhaken ist allerdings schwierig. Oft muss man sich durch Luken zwängen oder in die Bilge kriechen. Mit einer starken Taschenlampe sollte man sich ein gutes Bild vom Zustand der Stringer machen und sichergehen, dass keine sichtbaren Schäden vorhanden sind.
Als letzter Punkt der Checkliste für ein gebrauchtes Motorboot oder eine -yacht steht die Steuerung. Zunächst sollte beim Gebrauchtboot überprüft werden, ob das Ruder zu beiden Seiten voll ausschlägt und die Steuerung leichtgängig ist. Anschließend folgt ein Check der Hydraulik und Seilzüge auf Schäden und Mängel. Wurde überprüft, dass die Kette ordentlich gespannt ist und sich noch kein Rost bildet, kann abschließend nachgeschaut werden, ob eine Notpinne vorhanden ist und sich leicht einsetzen lässt.
Die bisherige Checkliste war größtenteils für den Gebrauchtbootkauf im Allgemeinen und auf Motorboote ausgelegt. Es gibt aber auch Beurteilungspunkte die speziell bei Segelbooten und -yachten zu beachten sind. Die Checkliste zum Bootskauf von Segelbooten im Überblick:
Als Erstes steht der Mast auf der Checkliste für Segelboote. Sind keine groben äußerlichen Mängel oder Anzeichen von Korrosion erkennbar, kann überprüft werden, ob der Mast stabil abgestützt und gut eingedrückt ist. Weiterhin sollte nachgeschaut werden, dass die Rollanlage und der Spinnankerbaum des Segelbootes in einem guten Zustand sind. Ebenfalls sollten die Anschlagpunkte für Schot und Reffleinen in Ordnung sein. Abschließend ist die Verkabelung des Segelbootes genauer unter die Lupe zu nehmen und die Positionslampen sowie das Ankerlicht auf Funktionalität zu kontrollieren.
Bei dem namensgebenden Segel des Segelbootes gilt es den Abnutzungsgrad einzuschätzen. Wie viele Jahre ist das Segel schon in Betrieb? Ist es bereits ausgeleiert oder steht es noch gut? Abschließend wird untersucht, ob sich die vollständige Segelgarderobe an Bord befindet.
Zu guter Letzt steht der Kiel auf der Checkliste des Gebrauchtbootkaufs. Eingangs sind die Befestigung und die Kielbolzen auf optische Mängel zu begutachten. Anschließend ist die Bodengruppe auf Risse zu checken. Bevor die Besichtigung des Segelbootes ein Ende nimmt, wird die Kielnaht sowie der restliche Kiel auf rostige Stellen durchsucht.
Als erster und einer der wichtigsten Tipps beim Boot kaufen ist die Probefahrt aufzuzählen. Selbst wenn bei der vorherigen Besichtigung kein Schaden direkt ins Auge gefallen ist, können trotzdem Schäden am Boot vorliegen. Bei einer Probefahrt könnten sich übersehene Schäden bemerkbar machen.
Wenn Zubehör, Zusatzausstattung und Inventar mit dem Gebrauchtboot gekauft werden wollen, müssen diese im Kaufvertrag aufgeführt werden. Ansonsten sind sie nicht Teil des Kaufes und bleiben im Besitz des Verkäufers.
Einzelanfertigungen, wie teure Yachten können sich auf dem Gebrauchtmarkt durchaus als Schnäppchen präsentieren. Zum Zeitpunkt des Baus, wurde das Boot maßgeschneidert auf die Bedürfnisse des Besitzers angepasst. Eventuell findet dieser nun aber keinen passenden Abnehmer und der Preis sinkt aufgrund der fehlenden Nachfrage.
Nicht selten haben Verkäufer einen gewissen Zeitdruck beim Verkauf ihres Bootes, da sie schnell das Geld benötigen. Gibt es sonst keine Interessenten, kann man sich Zeit lassen mit der Kaufentscheidung und so den Verkäufer zwingen, mit dem Preis runterzugehen.
Diese Komponenten sollten beim Gebrauchtbootkauf auf jeden Fall genauer auf Mängel untersucht werden:
Sich den Traum eines eigenen Bootes oder einer Yacht zu erfüllen ist kein günstiges Unterfangen. Dementsprechend gilt es einige Dinge beim Bootskauf zu beachten, bevor man auf dem Wasser entspannen kann. Zunächst steht eine genaue Inspektion der einzelnen Komponenten auf der Checkliste zum Bootskauf. Bei der Besichtigung und Probefahrt sollte, so genau wie möglich, auf eventuelle Schäden und Mängel geachtet werden. Im Zuge dessen empfiehlt es sich, einen Sachverständigen zu engagieren, der ein fachmännisches Urteil über den Zustand des Gebrauchtbootes liefern kann. Ein guter Zustand des Verkaufsobjekts reicht allerdings noch nicht aus, damit sich der Eigner ändert. Im Zuge des Kaufprozesses müssen Einigungen bezüglich der Gewährleistung, des Kaufpreises und des finalen Inhalts des Kaufvertrages getroffen werden. Haben sich Verkäufer und Käufer geeinigt, können die Bootspapiere auf den neuen Eigner umgeschrieben werden.
Sind Sie nun glücklicher Besitzer eines Bootes, muss dieses natürlich noch gegen alle Eventualitäten abgesichert werden. Wir stehen Ihnen gerne als zuverlässiger Partner für Bootsversicherungen zur Seite. Dabei bieten wir ein weites Spektrum an Versicherungen für verschiedene Bootstypen an, wie z. B. eine Motorboot-Versicherung oder eine Yachtversicherung.