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Hunde
Haltung

Den Hund kastrieren: Vor- und Nachteile, Ablauf und Alternativen

Viele Hundehalter beschäftigt die Frage, ob sie ihren Hund überhaupt kastrieren lassen sollen. Denn häufig besteht für eine Kastration nicht unbedingt eine medizinische Notwendigkeit, sondern der Wunsch nach einem ruhigen und ausgeglichenen Hund. Doch nicht immer ist die Kastration die Antwort auf einen ungehorsamen oder durch Sexualhormone gesteuerten Hund. Was man über das Kastrieren von Hunden wissen sollte, lesen Sie in diesem Ratgeber.
Hund nach dem Kastrieren mit einem Verband um den Bauchraum.

Spätestens wenn der Hund sich aggressiv seinen Geschlechtsgenossen gegenüber verhält oder offensichtlich durch seinen Sexualtrieb gesteuert ist, stellen sich Hundehalter die Frage, ob sie ihren Hund kastrieren sollten. Doch häufig hängt das Verhalten ihres Vierbeiners viel mehr von der Erziehung ab. Dennoch gibt es Gründe, die für eine Kastration sprechen. Ist dies der Fall, bietet die Helvetia Hundekrankenversicherung im Komfort-Tarif umfassenden Schutz für Ihren Hund und übernimmt anteilig die Kosten für die Hundekastration.

Welche Vor- und Nachteile eine Kastration hat, welche Tierarztkosten für die Behandlung des Hundes entstehen können und ab wann Sie einen Hund kastrieren lassen können, erfahren Sie in diesem Ratgeber.

In unserem Ratgeber lesen Sie, wie das Kastrieren vom Hund abläuft. Auf unserer Produktseite informieren wie Sie, wie Sie Ihren Vierbeiner mit der richtigen Hundekrankenversicherung gegen die Kosten der Hundekastration absichern können.

Was denken Sie?

Man kann einen Hund auch chemisch kastrieren.

Was ist Kastration bei Hunden?

Eine Kastration kann sowohl bei Hündinnen als auch Rüden vorgenommen werden. Dies ist ein operativer Eingriff, bei dem die Hoden oder die Eierstöcke entfernt werden. Einen Hund zu kastrieren bedeutet auch, dass entscheidend der Hormonhaushalt verändert wird und der Hund sein Leben lang unfruchtbar bleibt.

Das Kastrieren von Hunden hängt vom Zeitpunkt ihrer Geschlechtsreife und Zeugungsfähigkeit ab. Kleine Hunde können sich schon mit 7 Monaten fortpflanzen, während dies bei großen Hunden teilweise erst mit 14 Monaten der Fall sein kann. Ob Ihr Vierbeiner geschlechtsreif ist, merken Sie an starken hormonellen Schwankungen, die das Verhalten Ihres Hundes beeinflussen. Zudem kann man auf die Zeugungsfähigkeit bei Rüden durch das Heben seines Beins schließen. Bei Hündinnen erkennt man das durch ihre Läufigkeit.

Wie unterscheidet sich Kastration von Sterilisation?

Das Kastrieren beim Hund erfolgt durch einen größeren operativen Eingriff, bei dem die Hoden bzw. die Eierstöcke entfernt werden. Anders ist es bei der Sterilisation des Hundes, die ein Durchtrennen oder Abklemmen der Eileiter der Hündin bzw. der Samenleiter des Rüden beinhaltet. Die Sterilisation kann im Gegensatz zur Kastration unter Umständen rückgängig gemacht werden.

Zudem hat das Kastrieren von Hunden Auswirkungen auf die Geschlechtshormone, deren Aussschüttung durch die Sterilisation nicht verändert wird. Nach einer Sterilisation kann eine Hündin weiterhin läufig werden.

Welche Vorteile und Nachteile gibt es bei der Kastration vom Hund?

Hund, neben dem links eine Blase mit einem Häkchen und rechts eine Blase mit einem Kreuz zu sehen ist

In den meisten Fällen wollen Hundehalter nicht züchten, sodass sie sich im Laufe der Zeit die Frage stellen, ob ihr Vierbeiner kastriert werden soll oder nicht. Einen Hund zu kastrieren, bringt jedoch Veränderungen mit sich, die sorgfältig abgewägt werden sollten.

Vorteil

Keine Zeugungsfähigkeit: Eine ungewollte Fortpflanzung ist nicht möglich. Die Zeugungsfähigkeit kann selbst durch eine Umkehr des Eingriffs nicht wiederhergestellt werden.


Keine Läufigkeit und Scheinträchtigkeit: Hündinnen sind nicht läufig und haben keine Scheinträchtigkeit. Symptome wie blutiger Ausfluss treten nicht mehr auf.


Kein Ausfluss: Rüden haben keinen milchig, geblichen Ausfluss mehr.


Schutz vor Erkrankungen: Wird die Hündin frühzeitig kastriert, sinkt das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Zudem verhindert eine Kastration Vereiterungen der Gebärmutter oder die Bildung von Eierstocktumoren. Beim Rüden wird so Hodenkrebs verhindert.


Entspanntere Hunde: Ein kastrierter Hund hat weniger Stress, der im Zusammenhang mit dem Sexualtrieb ausgelöst wird. Vor allem sind Rüden entspannter gegenüber anderen Männchen und läufigen Hündinnen.

Nachteil

Übergewicht: Nach einer Kastration haben Hunde häufig mehr Appetit und werden weniger aktiv, was zu Übergewicht führen kann. Daher sollte in Absprache mit dem Tierarzt eine Ernährungsanpassung erfolgen, um Übergewicht zu vermeiden.


Veränderungen des Fells: Vor allem bei langhaarigen Hunden können sich nach der Kastration Veränderungen des Fells bemerkbar machen.


Inkontinenz: Mit einer Kastration steigt bei Hündinnen einer großen Rasse häufiger das Risiko einer Harninkontinenz. Doch auch Rüden kann dies betreffen.


Risiko für Folgeerkrankungen: Das Kastrieren vom Hund kann das Risiko erhöhen, dass andere Krankheiten hinzukommen. Dazu zählen Tumore im Herzen, den Knochen und der Milz, Ohrenentzündungen sowie eine Schilddrüsenunterfunktion.


Risiko während und nach der Operation: Wie bei jedem operativen Eingriff kann es zu Komplikationen kommen, die sich während der Operation oder im Nachhinein bemerkbar machen können.


Veränderungen der Psyche: Das Kastrieren kann beim Hund zu Veränderungen in seinem Wesen und Verhalten führen. So kann sich Ihr Vierbeiner nach einer Kastration beispielsweise teilnahmslos, lethargisch oder kindlich verhalten.

Welche Alternativen gibt es zur Kastration des Hundes?

Viele Hundehalter stellen sich die Frage, ob sie ihren Hund kastrieren sollen oder nicht. Es ist wichtig zu wissen, dass eine Kastration nicht immer nötig ist und dass es zwei alternative Möglichkeiten gibt:

Ab wann kann man einen Hund bzw. eine Hündin kastrieren?

Wann man eine Hündin kastrieren kann, hängt vom Zeitpunkt ihrer Läufigkeit ab. Empfohlen wird, Hündinnen einige Monate nach der ersten Läufigkeit zu kastrieren, um welpenhaftes Verhalten und das Risiko für Gelenk- und Knochenerkrankungen zu vermeiden. Ein Rüde kann schon nach einem Lebensjahr kastriert werden, wobei alle körperlichen Entwicklungen abgeschlossen sein sollten.

Hund kastrieren: ja oder nein? Liegen medizinische Gründe dafür vor? Diese Fragen stellen sich viele Hundehalter. Entschließt man sich, nach Rücksprache mit dem Tierarzt, für eine Kastration seines Vierbeiners, stellt sich auch schon die nächste Frage: ab wann kann man einen Hund kastrieren oder in welchem Alter ist das möglich? Wichtig zu wissen ist, dass es zu jedem Zeitpunkt Vor- und Nachteile geben kann. Eine Hündin vor der ersten Läufigkeit zu kastrieren, kann beispielsweise das Risiko von Mammatumoren senken. Jedoch erhöht das frühe Kastrieren von Hündinnen und Rüden das Risiko von Herz- und Knochentumoren. Zudem ist die Entwicklung des Hundes noch nicht vollständig abgeschlossen, was den Hund sowohl physisch als auch psychisch beeinflussen kann. Das kann Veränderungen des Fells sowie die Entwicklung der Knochen beinhalten. Auch die geistige Entwicklung kann nach einer frühen Kastration gestoppt werden, sodass Ihr Vierbeiner für immer ein welpenhaftes Verhalten haben kann. Hundehalter können mit ihren Tierärzten besprechen, wann der individuell richtige Zeitpunkt ist, den Hund zu kastrieren.  

Wann ist eine Kastration medizinisch notwendig?

Wann es notwendig ist eine Hündin oder einen Rüden zu kastrieren, hängt vom Zustand der Geschlechtsorgane ab. Treten Erkrankungen wie Hoden- oder Eierstocktumore, Gebärmuttervereiterungen oder -entzündungen, Zysten, Prostatavergrößerungen oder Perianaltumore auf, so wird das Kastrieren von Hündinnen und Rüden aus medizinischen Gründen notwendig.

Aus medizinischer Sicht gibt es manchmal keine Frage nach dem Ja oder Nein, einen Hund zu kastrieren. Eine medizinische Notwendigkeit tritt mit folgenden Gründen auf:

  • Tumor: Hoden-, Eierstock- oder Gebärmuttertumore können durch eine Kastration gut behandelt werden.
  • Gebärmuttervereiterung: Bei einer Gebärmuttervereiterung der Hündin empfehlen Tierärzte häufig eine Kastration, da diese Erkrankung oft allein durch Medikamente nicht ausreichend behandelt werden kann.
  • Scheidenvorfall: Es kann bei Hündinnen zu einem Hormonschub kommen, sodass das Scheidengewebe stark anschwillt, was für den Vierbeiner äußerst schmerzhaft ist. Für eine dauerhafte Lösung empfiehlt sich daher eine Kastration.
  • Hodenhochstand: Bei einem im Bauchraum verbliebenen Hoden steigt das Risiko, dass der Rüde an einem Tumor erkrankt. Das Kastrieren ist somit ratsam, um nicht nur das Tumorrisiko zu senken, sondern auch um eine Hodentorsion zu verhindern, bei der der Samenstrang sich um sich selbst dreht.
  • Prostataerkrankung: Vor allem ältere Rüden können an der Prostata erkranken. Eine Kastration verschafft Abhilfe, indem sich die Prostata nach dem Eingriff verkleinert und dem Hund so den Urin- und Kotabsatz erleichtert.  
Online-Sprechstunde beim Tierarzt

Leben mehrere Hunde unterschiedlichen Geschlechts in Ihrem Haushalt oder haben Sie Sorge, dass Ihr Vierbeiner an einem Tumor erkranken könnte? Ein Gespräch mit einem erfahrenen Tierarzt kann bei der Entscheidung helfen, ob und wann Sie Ihre Hündin oder Ihren Rüden kastrieren sollten – ganz unabhängig von den Öffnungszeiten Ihrer Tierarztpraxis. Vereinbaren Sie einfach einen Beratungstermin per Videochat oder Telefon mit unserem Partner Pfotendoktor. Besteht eine medizinische Notwendigkeit der Kastration, kann der Online-Tierarzt Sie und Ihren Hund direkt zur nächsten Tierarztpraxis oder Tierklinik überweisen.

Wie läuft die Kastration beim Hund ab?

Ein Hund ist für das Kastrieren beim Tierarzt

Sowohl Rüden als auch Hündinnen werden unter Vollnarkose kastriert. Beim Rüden wird vor dem Hodensack ein Schnitt gemacht, bei dem die Samenleiter und Gefäße zunächst abgebunden und die Hoden entfernt werden. Hündinnen bekommen einen Schnitt in die Bauchhöhle, von wo die Eierstöcke entfernt werden. Dies kann auch endoskopisch ablaufen.

Bevor es mit der eigentlichen Operation losgehen und damit der operative Eingriff möglichst komplikationslos ablaufen kann, müssen zunächst Vorbereitungen getroffen werden. Hierzu wird nach einem Vorgespräch und einer Voruntersuchung ein OP-Termin vereinbart. Ihr Hund sollte mindestens 12 Stunden vor dem Eingriff nichts fressen und einige Stunden vorher nichts trinken. Damit die Vorbereitungen für Ihren Vierbeiner möglichst entspannt sind, sollten Sie am Operationstag und den Tag danach komplett für ihn da sein.

Der Tierarzt untersucht Ihren Hund noch einmal vor dem Kastrieren und leitet die Narkose ein. Anschließend legt er einen Venenzugang und intubiert den Hund für eine Sauerstoffzufuhr während des Eingriffs. Die jeweilige Operationsstelle wird rasiert, desinfiziert und steril abgedeckt.

Nun kommt es zum eigentlichen Eingriff, die je nach Geschlecht ein wenig unterschiedlich verläuft.  

Nach der Operation bleibt Ihr Vierbeiner noch eine Weile beim Tierarzt, um bei etwaigen Komplikationen eingreifen und für ihn sorgen zu können. Zuhause können Sie, wie vom Tierarzt verordnet, Ihren Vierbeiner medikamentös behandeln. Um die Wundheilung nicht zu gefährden, wird Hunden häufig eine Halskrause, ein Bauchverband oder ein spezieller Bauchanzug angelegt. Hundehalter müssen zunächst auf lange Spaziergänge oder Herumtoben mit Ihrem Vierbeiner verzichten. Auch das Reinspringen ins Auto kann sich negativ auf die Wundheilung auswirken. Nach etwa zehn Tagen zieht der Tierarzt die Fäden und führt zwischenzeitig Nachuntersuchungen durch.  

Welche Kosten kommen bei einer Kastration auf?

Hund, neben dem ein Stapel von Münzen und ein Fragezeichen zu sehen sind.

Nach der Anpassung der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) im November 2022, werden für das Kastrieren vom Hund Kosten zwischen 84,01 Euro und 610,56 Euro berechnet. Hinzu kommen weitere Kosten für Untersuchungen, Venenkatheter, Infusion, Narkose und Injektion.

Wenn Sie Ihren Hund kastrieren lassen möchten, können unterschiedliche Kosten entstehen je nachdem, welchen Tierarzt oder welche Klinik Sie wählen. Zudem unterscheiden sich die Kosten der Hundekastration bei Hündinnen und Rüden. Die Kastration einer Hündin ist deutlich teurer als die eines Rüden. Der einfache Gebührensatz liegt bei 84,01 Euro für Rüden und bei 152,64 Euro bei Hündinnen. Bei einem vierfachen Satz kommen Sie bei Rüden auf 336,04 Euro und bei Hündinnen auf 610,56 Euro. Dies sind die Kosten lediglich für die Hundekastration. Für Vor- und Nachuntersuchungen, Medikamente, Materialien, die Narkose und den Zeitaufwand werden weitere Kosten berechnet. Bevor Sie also Ihren Vierbeiner kastrieren lassen, sollten Sie sich mehrere Angebote einholen, um die bestmögliche Behandlung für Ihren Hund erhalten und sich auf die Kosten vorbereiten zu können.

Fazit: Den Hund kastrieren – eine Entscheidung, die mit Sorgfalt zu treffen ist

Häufig ist es für Hundehalter nicht leicht zu entscheiden, ob sie ihren Hund kastrieren sollen oder nicht. Fakt ist, dass eine Kastration ohne medizinische Notwendigkeit oder zur Verhinderung der Fortpflanzung wie etwa bei einem Streuner nicht durchgeführt werden darf.

Ist die Kastration Ihres Tieres notwendig, lassen Sie sich vom Tierarzt ausführlich über die Vor- und Nachteile beraten. Denn meist ist ein operativer Eingriff ohne medizinische Indikation nicht nötig und erspart sowohl Ihnen als auch Ihrem Vierbeiner viel Stress und Kosten. Sollte lediglich die Zeugungsfähigkeit gestoppt werden, kann in Ausnahmefällen vor allem bei Rüden die Sterilisation eine schonendere und kostengünstigere Alternative bieten.

Weitere häufig gestellte Fragen zur Kastration von Hunden

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