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Cyber

Digitaler Geschäftsverkehr: Bestellungen mit gefälschten Identitäten

Die Kommunikation wird immer digitaler. Dies bringt einerseits viele Vorteile mit sich wie beispielsweise eine schnelle Kontaktaufnahme. Andererseits verstärkt sich die Gefahr von Betrug mittels gefälschten Identitäten (Fake Identity Fraud), weil der persönliche Kontakt fehlt. Es wird immer einfacher, mit falschen Angaben an Informationen heranzukommen oder eine Handlung auszulösen.

14. August 2020, Text: Natascha Fabian, Foto: Depositphotos

Frau am Laptop mit einem Handy in der Hand.
Unsere Cyber-Experten haben Tipps, wie Unternehmen das Risiko von Fake Identity Fraud möglichst minimieren können.

Eine wahre Geschichte: Ein Schweizer Lebensmittelverarbeiter wurde von einem bekannten Warenhaus aus England kontaktiert – der Absender hätte Interesse an einer grossen Lieferung von Lebensmitteln. Nachdem sie sich einigten und auch gleich eine Zahlung per Rechnung vereinbarten, erfolgte der Versand an das Warenhaus. Die Zahlung blieb allerdings auch nach Fälligkeit der Rechnung aus. Schliesslich hat sich nach mehrmaliger Kontaktaufnahme und intensiven Nachforschungen herausgestellt, dass der angebliche Einkäufer nie im Warenhaus arbeitete und seine E-Mail-Adresse gefälscht war. Für den Lebensmittelbetrieb ist ein Schaden in der Höhe von mehreren zehntausend Franken entstanden.

Risiko minimieren mit vorbeugenden Massnahmen

Was kann ein KMU tun, um nicht auf solche Betrugsversuche mit gefälschten Identitäten (Fake Identity Fraud) hereinzufallen?

Prozesse:

  • Installieren Sie Prozesse, die ab einer bestimmten Bestellhöhe die Echtheit der Bestellung prüfen. Dies kann zum Beispiel mittels Prüfen der angegebenen Lieferadresse (stimmt diese mit dem Besteller überein) und der Identität des Bestellers erfolgen.
  • Verlangen Sie situativ eine substantielle Anzahlung, insbesondere wenn es sich um eine neue Geschäftsbeziehung handelt

Zahlung:

  • Definieren Sie Zahlungsfristen und halten Sie diese in den allgemeinen Geschäftsbedingungen fest.
  • Wickeln Sie den Zahlungsvorgang über etablierte Kanäle von Banken und Kreditkartenfirmen ab.
  • Kontrollieren Sie die Debitoren regelmässig.

Restrisiko entsprechend absichern

Trotz vorbeugenden Massnahmen bleibt immer ein Restrisiko. Deshalb ist es wichtig, sich entsprechend abzusichern. Helvetia empfiehlt jedem KMU eine Cyber-Versicherung. Damit sind unter anderem Vermögensschäden auf Grund eines Cyber-Betruges wie in diesem Fall Betrugsversuche mit gefälschten Identitäten (Fake Identity Fraud) versichert.